BriMel unterwegs
„Calling Mr. Vain“ ließ kein Auge trocken

Drei top Musiker im Boulevardtheater | Foto: Brigitte Melder
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  • Drei top Musiker im Boulevardtheater
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Deidesheim. Am 15. Dezember ging es spontan nach Deidesheim ins Boulevardtheater, um das ausverkaufte Konzert „Calling Mr. Vain“ mit Nosie Katzmann, Daniel Helfrich und Patrick Lemm zu besuchen. Dank Daniel Helfrich kam ich noch schnell auf die Gästeliste, unendlich dankbar, dass ich diesen wundervollen Abend dort erleben durfte.

Was für eine tolle Idee, jedem Gast die CD „I like you“ von Nosie Katzmann als Weihnachtsgeschenk auf den Sitzplatz zu legen! „Daddy cool“, „Born tob e alive“ und „High Energy“ versetzten einen gleich einmal ein paar Jahre zurück in die 70er Jahre. Die Begrüßung übernahm vom Boulevardtheater auf charmante Weise Sabrina Hellmann mit kleinem Ausblick auf kommende Veranstaltungen. Alle bereit? In Erwartung auf den kommenden Act tobte der Applaus. Nosie Katzmann wollte das Publikum sehen und ließ das Licht etwas heruntergedimmen. „Es ist schon wichtig, dass man weiß, mit wem man es zu tun hat.“ Er stellte den dritten Mann vor, der für heute Abend spontan von Nosie eingeladen worden ist: Patrick Lemm. Zu dritt wollen sie seine Lebensgeschichte Revue passieren lassen. Aus 400 Songs wollten sie ungeprobt eine kleine feine Auswahl spielen.

Von der Optik – er hat sich für den heutigen Abend extra einen roten Pullover gekauft – bis über Peter Kraus zu seiner Oma. Apropos Optik und Brad Pitt, das war ein running Gag, der sich wie ein roter Faden durch das Programm zog und für Gelächter sorgte. It’s showtime, aber ist denn seine Gitarre eingestöpselt? Die Akustikprobleme wurden kurzerhand von dem Mann für alle Fälle, Daniel Helfrich, kurzerhand behoben. Tosender Applaus.

Nun konnte es aber los gehen. Er spielte einen Song an und das Publikum sollte raten, wie es weitergeht: „Anita!“ „Don’t worry be happy“ sang daraufhin Patrick Lemm und das Publikum sang den Refrain begeistert mit. Jeder einzelne Musiker ist ein Star für sich und könnte alleine einen Abend gestalten, zu dritt waren sie umschlagbar, und das ohne vorher geprobt zu haben. Jeder hatte einmal kleine Soloparts dabei. Der „Countrysong“ war nur für Oma, die Stimmung war top und alle klatschten im Takt mit. Nosie erzählte, wie er zur Musik gekommen ist. Er war zu faul, um Gärtner oder Schauspieler zu sein und aus einer Komödie wurde eine Tragödie, da er beim vorsprechen komplett den Text vergessen hatte. Er haute einen Joke nach dem anderen heraus, erzählte aus seiner Zeit in Darmstadt, wo er auf peruanische Musiker traf und die mehr als er am Tag verdienten. Das wollte er auch und wurde prompt für einen Auftritt gebucht mit lediglich drei Liedern, die er auswendig konnte. Die Zuschauer waren so begeistert, dass er öfter kommen durfte. In der Ski-Freizeit stand es dann fest „Ich werde professioneller Musiker!“

Er wollte der zweite Bob Dylan werden, verliebte sich dann aber in ein Mädchen, dessen gelber Regenmantel bis heute in seinem Gedächtnis ist. „Knocking on heaven‘s door“ von Bob Dylan wurde gespielt und anschließend erzählte Nosie wie er seine Gitarre finanziert hat. In Musik bekam er in der Schule eine Fünf und konnte keine Noten lesen, hatte eine Notenallergie. Er brachte sich alles durch Poster in der „Bravo“ bei, wobei er die Finger der Gitarristen genau studierte. Er schuftete im Wald, setzte Bäumchen und erhielt damals 150 DM dafür. Aber er durfte in der „Krone“ spielen und die Mädels lagen ihm zu Füßen. „Summertime Blues“ von Eddy Chochran sang Nosie Katzmann wunderbar..

Nosie hatte angefangen Demos aufzunehmen, aber keiner hat sein Potential erkannt, davon wurden später jedoch einige Welthits. Er schrieb daraufhin Durchhaltesongs. In Darmstadt war er ein Star und bekam öfter etwas umsonst. Er weitete sein Terrain auf 50 km Umkreis aus, um aus dem Hamsterrad herauszukommen. Und so kam es, dass er für die gesamte Grönemeyer-Backgroundband Manager wurde. Dass er mit seiner Meinung nie hinter dem Berg hielt gefiel den Menschen. Einer der Durchhaltesongs hieß „World in your hands“ und wurde Nummer 1 in den Charts. Nach einer Stunde bester Performance ging es in die Pause.

Mit „Masterboy“ hat Nosie Katzmann eine erfolgreiche Band gegründet. Die legendäre Frankfurter Diskothek „Dorian Gray“ und den dortigen Star-DJ Torsten Fenslau kannte er gut und hatte einen Song über seine Telefonnummer 424211 aufgenommen, außerdem haben sie Klaus Kinski gesampelt. Er erzählte über Frank Farian und den mega erfolgreichen Song „Erdbeermund“. Ein Hit nach dem anderen folgten, auch im Ausland. Voller Inbrunst und Hingabe performte Daniel Helfrich am Klavier die Uptempo-Nummer „Ich bin so wild auf Deinen Erdbeermund“. Auf vielen Radiofestivals unterwegs traf man auch auf DJ Bobo und Scooter und seine Band hieß „Culture Beat“. Nosie Katzmann hatte drei Stücke für eine Oper geschrieben und eines davon wurde ein Hit. „Love is all around“ für DJ Bobo und „Break it up“ für Scooter wurden ebenfalls Hits.

Daniel Helfrich erzählte, dass er katholische Theologie studiert hat und ein Elvis-Fan sei. Infolgedessen kam ein Elvis-Jesus-Medley nach dem Elvis-Evangelium, das sich gewaschen hatte. Das Publikum lag fast am Boden vor Lachen. Er dichtete „In the Ghetto“ kurzerhand um „In der Krippe“ und packte den „Jailhouse-Rock“ mit hinein. Das Publikum applaudierte im Stehen. Er legte nach mit dem lustigen Lied „Traut Euch, das Leben ist zu kurz“. Es war eine sehr unterhaltsame Interaktion mit dem Publikum. „Das Leben ist fantastisch, wir leben nur einem!“ Daniel Helfrich nahm nun das Publikum in die Pflicht, das verschiedene Fragen beantworten musste. Ein Polizist in der ersten Reihe war nun das „Opfer“ des restlichen Abends.

Nosie Katzmann stimmte „Walk on the wild side“ von Lou Reed an, bei dem das Publikum den Part „doo, do-doo, do-doo, do-doo“ mitsingen sollte. Patrick Lemm wollte ein bisschen sein Selbstbewusstsein stärken mit dem Lied der Münchner Freiheit „Ohne Dich“. Das wundervolle Publikum war immer bereit mitzusingen. Ein Saxophon hatte aber niemand dabei, deshalb wurde in der Kleinausgabe von ihm eine Passage gespielt. Es gibt Hits, die sind ein Kia und es gibt welche, die sind ein Maibach mit Extraausstattung und dieses war das Titellied der Veranstaltung „Calling Mr. Vain“. Eigentlich als letztes Lied angekündigt durften die drei Spitzenmusiker natürlich noch nicht gehen. Bei Zugaberufe und stehenden Ovationen kehrten sie zurück. Die Vorstellung der Musiker folgte. Und alle sangen im Chor „Country Road“, der Rausschmeißersong „It’s a long way tot he top“ und „Leaving on a Jet Plane“ von John Denver ließen die 3 Stunden im Boulevardtheater wie im Fluge vergehen. Dank an den Tontechniker Heiko Rusnak, alle Helfer und das fantastische Publikum, das eins gemein hatten, ein strahlendes Gesicht.

Kurze Bio zu den Musikern:

Jürgen „Nosie“ Katzmann ist ein deutscher Komponist, Produzent und Musiker und wohnt in Battenberg. Er war in den 90er Jahren mit mehreren Eurodance-Projekten erfolgreich. Er schrieb Hits wie „Mr. Vain“, „More and More“, „Der Erdbeermund“ und viele mehr. Seine Lieder wurden von DJ Bobo, Jam & Spoon, Rea Garvey und Scooter gesungen. In dieser Show „Calling Mr. Vain“ präsentiert er unplugged seine größten Hits und erzählt fesselnd und höchst unterhaltsam aus seinem musikalischen Werdegang, den After-Show-Partys mit Guns’n’Roses, von seinen Misserfolgen und Erfolgen. Seine Devise war stets „niemals aufgeben“ und „immer an sich, die eigenen Titel und an die Projekte glauben.“

Daniel Helfrich: Er ist unglaublich vielseitig als Pianist, Sänger, Kabarettist, Komponist, Moderator und Bandleader und hat bereits mit 7 Jahren Klavier spielen begonnen. Es ist Entertainer durch und durch und hat schon etliche besondere Auszeichnungen erhalten. Seine Kunst der Unterhaltung als Kabarettist bezeichnet er als gesellschafts-, medien- und konsumkritisch, in skurriler Weise dargeboten. Helfrichs Performance ist eine Mischung aus mitreißender Klaviermusik zu inbrünstig vorgetragenen, herrlich schrägen und etwas morbiden Texten.

Patrick Lemm ist ein vielseitiger deutscher Musiker, Sänger und Gitarrist aus dem Raum Karlsruhe/Baden, bekannt für seine gefühlvollen Akustik-Performances. Er begann als Autodidakt an der Gitarre, entwickelte sich zum Leadsänger und tritt bei verschiedensten Anlässen auf – von großen Bühnen bis zu intimen Kneipenkonzerten – und arbeitet auch mit anderen Künstlern zusammen. Er wirkt bei zahlreichen Projekten mit und ist auch häufig im Studio anzutreffen. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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