Geopfad entlang der Fladensteine in Bundenthal
„Sieben Brüder“

Der 52 Meter hohe Bundenthaler Turm ist bei Kletterern beliebt  Foto B. bender
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  • Der 52 Meter hohe Bundenthaler Turm ist bei Kletterern beliebt Foto B. bender
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von Britta Bender

Bundenthal. Der Geopfad ist eigentlich ein Rundweg. Innerhalb von nur einer Stunde taucht man ein in die Zeit vor rund 250 Millionen Jahren. Die gewaltigen Fladensteine versetzen immer wieder in Erstaunen und die interessanten Infotafeln sorgen zusätzlich dafür, dass der Ausflug mit Sicherheit länger dauern wird, als nur 60 Minuten. Start und Ziel ist der Sportplatz Bundenthal.
Insgesamt elf große Tafeln informieren entlang des Felsmassivs. Auf dem ersten Schild „Big Apple“ wird der Aufbau der Erde anschaulich erklärt. Weitere Tafeln stellen die verschiedenen Gesteinsarten vor und zeigen die Neu- und Umbildung von Gesteinsmaterial im Laufe der Zeit.
So erfährt man, dass die Erde wohl vor sage und schreibe 4,6 Milliarden Jahren entstand. Über die Entwicklung und die Lebewesen während dieser Zeitspanne wird auf dem Pfad ebenso informiert wie auch über die Geologie der Pfalz, die grundsätzlich aus drei geologische Großräumen besteht. Vorgestellt werden in diesem Zusammenhang die Pfälzer Hartgesteine & Co. und natürlich der Buntsandstein. Im Erdmittelalter war das Dahner Felsenland eine wüstenhafte Flusslandschaft mit nur spärlicher Flora und Fauna. Verschiedene Schichten, Horizontal- Schräg- und Kreuzschichtungen wurden in den vergangenen 250 Millionen Jahren abgelagert und zu teilweise atemberaubenden Felsformationen verfestigt. Die flachen, fladenartig gerundete Sandsteinplatten gaben den Fladensteinen ihren Namen und sind an den Türmen zu sehen. Eingeschlossen in die Felsen sind rötliche, braune und gelbe Eisenminerale. Eindrucksvoll sind diese übrigens auch im Besucherbergwerk St. Anna-Stollen in Nothweiler zu sehen.
Die Fladensteine sind durch die Verschiebung der Erdkruste und Absenkung des Rheingrabens entstanden, dadurch wurde das Felsmassiv auseinandergebrochen. Es erstreckt sich auf 400 Meter Länge und wird auch „Die sieben Brüder“ genannt.
Auf dem Rundweg gelangt man auf östlicher Seite zum „ersten Bruder“, dem mächtigen Erlenbacher Turm, der weit in den Himmel ragt. Er zeigt zahlreiche Formen der Verwitterung. Mineralische Zusammensetzungen und bedingte Wasserdurchlässigkeit, brachten bizarre Formen zum Vorschein. Der zweite Fels erinnert an die Brotbacköfen bei den Bauernhäusern. Diese stark verwitterte und abgetragene Felsstruktur zeigt die typische Höhlenbildung. An der Südwand wachsen Moose, Farne und Gräser.
Laut einer Sage rund um den Jüngstberg wurden sieben feindliche Brüder in Felsengebilde verwandelt. Der dritte Fels ist der Jüngstturm. Im Mittelbereich des Felsens sind deutliche Abbruchstellen an der Schrägkluft zu erkennen.
Der nächste, vom Felsenriff bereits losgelöste Turm, wurde nach seiner Form benannt. Er sieht aus wie ein Stuhl, auf dem ein Riese Platz nehmen könnte. Der Fels zeigt an seiner Ostfront in etwa eineinhalb Metern Höhe ein weiß-strohgelbes Farbband. Und nicht vergessen, auch die Nordseite zu betrachten.
Weiter geht’s zum Ilex Turm. An der Südwand ist deutliche Wasserrinnen-Bildung durch den Bewuchs zahlreicher Birken zu sehen. Benannt wurde der Turm aber nach der Stechpalme, welche auf der Nordseite des letzten und größten Turms, dem Bundenthaler Turm, zu sehen sind.
Bevor man zum finalen Felsmassiv gelangt, kommt man am Namenlosen Turm vorbei. Er ist viel bewachsen mit Moosen, Gräsern, Sträuchern und Bäumen. Dieses dringen in die weicheren Schichtfugen ein, zersetzen oder sprengen Felsteile ab.
Ein wahrlich imposantes und naturgewaltiges Gebilde ist der 52 Meter hohe Bundenthaler Turm. Nichts kann einem so wuchtigen Gestein irgendetwas anhaben, so könnte man meinen. Aber es kam 1935 zu einem Blitzeinschlag und dadurch tatsächlich zu einem mächtigen Felsabsturz. Und dass der Wind über Jahrmillionen so einiges ausrichten kann, ist an der Westseite zu sehen. Diese wurde glatt poliert.
So hat die Natur aus Kiesel, Sand und Staub - gerade im Dahner Felsenland - wundervolle Skulpturen erschaffen und arbeitet weiterhin daran.
Mehr Geschichte und Erdgeschichte zum Anfassen und Staunen gibt es auch auf dem Dahner Felsenpfad, den Dahner Burgen, im Biosphärenhaus und auf dem Baumwipfelpfad.

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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