Kunterbuntes Sommerfest in Bad Bergzabern
Wie hat alles angefangen?
- Kunterbuntes Fest auf dem Schloßplatz von Bad Bergzabern
- Foto: Klein
- hochgeladen von Jürgen Bender
von Hans Erich Klein
Bad Bergzabern. Vom 15. bis17 August wird das 57. Fröhliche Kunterbunt Fest auf dem Schlossplatz in Bad Bergzabern gefeiert, dessen Erlös wieder für die Projektpartner in Togo, Indien und Brasilien ist.
Die Aktivitäten des Fröhlichen Kunterbunt werden von der Pfarrgemeinde Heilige Edith Stein in Bad Bergzabern und dem gemeinnützigen Verein Aktionskreis Fröhliches Kunterbunt e.V. und von einem Förderverein getragen.
Im Mittelpunkt steht das dreitägige Fest, das immer am letzten Wochenende der Sommerferien in Rheinland-Pfalz am Bad Bergzaberner Schloss stattfindet. Es beginnt am Freitagabend mit dem offiziellen Fassweinanstich.
Ein vielfältiges Speisen- und Getränkeangebot, ein Weltladen, eine Tombola, gehören jedes Jahr zum festen Programm. Für Kinder gibt es Spielangebote.
Vereine der Stadt und der Region präsentieren sich mit Darbietungen und Aktionen. Live-Musik für jeden Geschmack rundet das Programmangebot ab.
Am Sonntagvormittag findet auf dem Festplatz ein Festgottesdienst statt.
Über 200 freiwillige Helfer engagieren sich jedes Jahr für die gute Sache und tun Dienst hinter den Ständen, beim Auf- und Abbau oder während der wochenlangen Vorbereitungszeit.
Und wie hat das alles angefangen?
1969 wurde die St. Martinskirche renoviert, und die Jugend wollte auch einen Beitrag leisten. So feierten sie 1969 das erste Fröhliche Kunterbunt im Schlossinnenhof und waren ganz stolz Dekan Heinrich Althausen 800 D-Mark übergeben zu können.
Wie kam es zur Namensgebung?
Die Buden wurden aus Holzrahmen zusammengezimmert und an der Schlosswand befestigt. Da die Holzrahmen nicht gehobelt waren, wurden sie mit buntem Krepppapier umwickelt, um Verletzungen zu vermeiden. So kam man auf die Idee, das Fest Fröhliches Kunterbunt zu nennen.
Als Logo hatte man zuerst bunte Luftballons. Es wurde bald durch die Kinder der Welt auf der Weltkugel ersetzt, bis zum heutigen Tag. Es ist zum Erkennungszeichen geworden.
1970 ging Kaplan Anton Klug als einer der ersten vier deutschen Missionare nach dem 1. Weltkrieg wieder nach Togo. Togo war zuvor deutsche Kolonie, die sich die Engländer und Franzosen nach dem Krieg teilten und alle deutschen Missionare auswiesen.
Für die Jugendlichen war es nach dem erfolgreichen Fest ganz klar Kaplan Anton Klug (Heimatgemeinde Knopp) in Togo zu unterstützen. So ist das Fröhliche Kunterbunt seit 1970 in Togo tätig und hat schon viele Projekte, wie z.B. das Gesamtschulprojekt Mazada Séssaro von 2021 bis heute erfolgreich verwirklicht.
1975 lernten sie Pater Franklin Rodrigues aus Indien kennen und waren von seiner Selbstlosigkeit und seinem Einsatz für arme Kinder begeistert. Er lebte damals in der Nähe von Bombay, heute Mumbai, mit 200 Waisenkindern auf dem Urwaldboden und versuchte sie zu ernähren. Die Kinder hatten keine Kleidung. Er und die Kinder mussten auf dem Urwaldboden schlafen. So beschloss die Jugendgruppe, nachdem Ilona Kehrt zusammen mit demdamaligen Kaplan Jürgen Vollmer und Anderen, die Indienhilfe Franklin Pater gegründet hatten, auch Franklin zu unterstützen. Von nun an wurden die Erlöse und Spenden in zwei Teile geteilt.
Beate Kästle, damals schon beim FKB, wollte in Brasilien ein Jahr lang sozialen Dienst leisten. Beate gründete mit anderen ein Straßenkinderprojekt.
Es war für das FKB selbstverständlich ihre Arbeit zu fördern. 1987 gingen die ersten Überweisungen nach Caruaru. Aus dem geplanten sozialen Jahr wurden rund 30 Jahre. Sie lernte dort ihren Mann Alexandre kennen und gründete eine Familie.
Sie ist nun wieder zurück und unterstützt als Beirätin das FKB im Vorstand und kümmert sich um die Sternsingeraktion in Bad Bergzabern. Gleichzeitig ist sie auch im Vorstand des Straßenkinderprojekts „Comviva“ und kümmert sich um die Verwendung der Mittel, damit Sie bei den Straßenkindern gut investiert und abgerechnet werden.
Alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Nein, ein segensreicher Regen ist daraus geworden!
Übers Jahr ist das FKB auf verschiedene Weise für seine Partner in Übersee tätig und übernimmt Verantwortung, durch das dreitägige Fest, mit den Flohmärkten am 1. und 3. Samstag im Monat im Edith-Stein-Haus, durch Unterstützung der Sternsingeraktion im Januar (Spenden für Comviva), durch die Weihnachtsbaumsammelaktionen in der Stadt, durch Teilnahme am Hungermarsch der Indienhilfe im März und mit dem Advents-Café beim Karolinenmarkt im Dezember, als auch bei anderen Veranstaltungen in der Region oder in der Diözese Speyer.
Nein, es sind viele Tropfen und sie bewirken sehr viel. Armut wird gelindert, Hunger gestillt, Krankheiten bekämpft, Schulbildung und gute Zukunftschancen ermöglicht. Viele Tropfen gaben bisher einen großen Regen von 1.901.091 Euro für Brunnen, Schulen, Kindergärten, Krankenstationen, Arzneien, Kinderheime, Straßenkinder usw.
Viele FKB-Engel waren für Menschen, die Hilfe brauchen, im Einsatz, haben gespendet, das Fest besucht und auf Freizeit und Geld verzichtet. Herzlichen Dank.
Togo: Der Bau des Collège in Mazda Séssaro ist nun fast beendet. Mit dem vierten Gebäude mit Computersaal und Ausstattung mit Laptops, kann man die Gesamtschule mit dem Abitur abschließen. In Adjengré, ist in Zusammenarbeit und Finanzierung mit Fly & Help der Bau einer Grundschule mit drei Klassensälen für 120 Kinder geplant.
Indien: Pater Frank, inzwischen 85, erhält, wie seit vielen Jahren, für das Tribal Hostel, Kinderheim, in Bhopal große Unterstützung. Inzwischen hat Pater Agnel die Organisation für Franklin übernommen. Auch Pater Attley geht mit seinem Nachhilfeschulprojekt in Agharma, im Norden von Indien, nicht leer aus.
Brasilien: Comviva, das Straßenkinderprojekt in Caruaru kann ebenso mit Unterstützung rechnen. Schwerpunkte der Arbeit sind soziale Straßenarbeit, Betreuung von Jugendlichen im offenen Strafvollzug, offene Schule, psychologische Betreuung, berufshinführende Kurse (z.B. Informatik, Bürgerrechte), Berufsausbildung (Bäcker* in und Konditor* in, Kassierer* in) und Angebote im Bereich Musik und Sport. Zurzeit werden über 400 Kinder und Jugendliche betreut.
Spenden sind willkommen:
Aktionskreis Fröhliches Kunterbunt e. V.
Sparkasse Südliche Weinstraße
IBAN: DE18 5485 0010 0026 0038 89
BIC: SOLADES1SUW
VR Bank Südliche Weinstraße
IBAN: DE11 5489 1300 0000 5005 00
BIC: GENODE61BZA
Stiftung Indienhilfe
Volksbank OWL e.G.
IBAN: DE40 4726 0121 8311 1856 11
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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