Marlies Kohnle-Gros von Bundespräsident geehrt
Bundesverdienstkreuz für engagierte Kämpferin

Marlies Kohnle-Gros vor dem Wohnheim der Lebenshilfe Kusel, zu der sie immer noch einen besonderen Bezug hat. Und wie man sie kennt: Immer auf dem Sprung.   | Foto: Foto: Horst Cloß
  • Marlies Kohnle-Gros vor dem Wohnheim der Lebenshilfe Kusel, zu der sie immer noch einen besonderen Bezug hat. Und wie man sie kennt: Immer auf dem Sprung.
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Letzte Woche erhielt die frühere Landtagsabgeordnete Marlies Kohnle-Gros das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. In Mainz überreichte der Minister für Wissenschaft und Gesundheit, Clemens Hoch im Auftrag des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier der langjährigen Abgeordneten die Auszeichnung. In einer Laudatio würdigte er den Lebensweg von Marlies Kohnle-Gros.
Wie sie selbst ihre politische und gesellschaftliche Arbeit in mehr als 30 Jahren sieht, verriet sie in einem Interview der Redaktion des Kuseler Wochenblattes.
Wie kamen Sie zur Politik?
Meine Familie war sehr politisch; Zeitung und der Internationale Frühschoppen im Fernsehen gehörten zum Alltag. Auch auf dem Katholischen Mädchengymnasium, das ich besuchte, wurde Politik vermittelt: Das Misstrauensvotum gegen Kanzler Brandt haben wir als Oberstufe live im Fernsehen verfolgt. Und dann im Studium in Mannheim bin ich über einen Studentenjob in das städtische CDU-Umfeld gelangt und habe dort auch später gearbeitet. Und dann kam ich 1986 mit meinem Mann als CDU-Geschäftsführerin nach Kaiserslautern und war für die Westpfalz zuständig.
Mit Ihrem Einsteigen in die Landespolitik 1991 haben Sie sich auch Schwerpunkte ausgewählt. Welche waren das?
Gut für mich war, dass ich gerade 35 Jahre alt war und in der CDU-Landtagsfraktion in ein Umfeld mit sehr vielen erfahrenen Kolleginnen und Kollegen kam. Ich habe mich zunächst nicht festlegen müssen, sondern mir sehr viel angehört und angesehen: in allen möglichen Arbeitskreisen der Fraktion, auf Terminen vor Ort, in den Ausschüssen. Von den Hochschulen zur Landwirtschaft, von Innenpolitik bis Medienpolitik. Immer auch mit dem Blick auf die Westpfalz und die Wahlkreisarbeit.
Sind Sie nach Ihrer ersten Wahl davon ausgegangen, dass Sie drei Jahrzehnte und damit sechs Wahlperioden zum Landtag gehören?
Ganz ehrlich, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich hätte auf meinen bisherigen Arbeitsplatz zurückgekonnt. Und als Frau gab es einen gewissen Vorteil was Listenplatz etc. anging.
Stellvertretender Fraktionsvorsitz, Datenschutz, Landeszentrale für politische Bildung, Kuratorium der TU, Einsatz für Studierende und Jugendherbergswerk sind ja eine enorme Bandbreite. Der Minister für Wissenschaft, Clemens Hoch, hat in seiner Laudatio Ihre ehrenamtlichen Funktionen gewürdigt. Diese Aufgaben haben Sie doch auch zeitlich stark in Anspruch genommen?
Seit ich „außer Dienst“ bin, frage ich mich auch manchmal, wie ich das gemacht habe. Aber es war einfach so: ein Termin nach dem andern, dazu viele Stunden im Auto, Unterlagen lesen, sich vorbereiten auf Reden, Ausschusssitzungen, Anliegen bearbeiten. Mit der Zeit kommt dann die Erfahrung: man weiß, wo man sich hinwenden muss, weil man durch die Arbeit so viele Menschen in Verantwortung kennt.
Welche Funktionen behalten Sie jetzt nach Ihrem Ausscheiden aus dem Landtag noch bei?
Alles, was ich behalten habe, sind meine Ehrenämter: Mitglied im Aufsichtsrat der Lebenshilfe Kusel und des Ökumenischen Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH, das Träger des Haus im Westrich ist. Und ich engagiere mich etwas mehr im Bereich der Katholischen Kirche: den Beiratsvorsitz der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind in Speyer habe ich schon über ein Jahrzehnt inne, jetzt bin ich bei Kolping im Sozialausschuss und beim SKFM Betreuungsverein und für den Familienbund auch in der Diözesanversammlung dabei. Und dann die Hochschulen in Kaiserslautern, die ja für die Westpfalz eine große Bedeutung haben, auch als Arbeitgeber: An der Hochschule (früher Fachhochschule) bin ich ins Kuratorium berufen worden; an der RPTU (früher TU oder einfach Uni Kaiserslautern) bin ich seit zwei Jahren die Vorsitzende des Freundeskreises. Im Verwaltungsrat des Studierendenwerkes sitze ich seit über 25 Jahren als Person des öffentlichen Lebens, die Hälfte der Zeit als Vorsitzende.
Wenn Sie ein Resümee Ihrer Tätigkeit ziehen, wie fällt das aus?
Ich hatte Glück, so einen wunderbaren, erfüllenden Beruf – wenn ich es so nennen darf – zu haben. Ich bin gern unter Menschen, bewundere Begabungen, ob in der Kultur, im Sport, in der Wissenschaft, im Beruf, in der Politik. Und all das konnte ich hautnah erleben. Ich habe Helmut Kohl und Angela Merkel und viele andere große Politikerinnen und Politiker kennengelernt und auch mit ihnen diskutiert.
Und ich sehe viele junge Leute in der Ausbildung, an Schulen und Hochschulen, die unsere Zukunft sichern können.
Und natürlich war die Basis für alles, was ich tun konnte, immer das Vertrauen meiner Partei, der CDU. Der Männer und Frauen, die mir das Amt zugetraut und mich in meiner Arbeit unterstützt haben. Und dass wir als Christdemokraten im Landkreis Kusel mit unserem Landrat Otto Rubly einen Kandidaten präsentieren und eine Mehrheit erringen konnten, war die Krönung unserer gemeinsamen politischen Arbeit für die Menschen hier im Kreis. Und deshalb ist dieses politische Ehrenamt für mich immer noch Ehrensache: Ich bin Schatzmeisterin im Kreisverband, im Vorstand der Senioren Union und stehe auch sonst mit Rat und Tat zur Seite.
Das Interview führte Horst Cloß

Autor:

Horst Cloß aus Kusel-Altenglan

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