Pothole-Rodeo statt Pauschalurlaub: Familie Neideck trotzt Kälte, Regen und Linksverkehr

- Schrott-Golf "Rolf" hat auch die Celtic Variante des Pothole Rodeo ohne zu murren gemeistert
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Römerberg. Nach dem Pothole Rodeo ist vor dem Pothole Rodeo. Zumindest bei Familie Neideck aus Römerberg. Während sich andere Leute im Urlaub an den Strand legen und Schirmchendrinks schlürfen, machen sich Neidecks in ihrem Jahresurlaub auf die Jagd nach Schlaglöchern. Und stecken damit nach und nach die ganze Familie an.
Im vergangenen Jahr waren Katrin und Ruben Neideck mit dem eigens dafür angeschafften roten "Schrott-Golf" bei um die 40 Grad auf den staubigen Pisten des Balkan unterwegs, im Juni diesen Jahres dann die Celtic Edition des Pothole Rodeo: Großbritannien und Irland - auch mit Schlaglöchern, gratis dazu gab's bei diesem Abenteuer aber noch Linksverkehr, Highland Midges und kalte Nächte im Zelt.

- Urlaub im Schlagloch: Familie Neideck und ihr "Schrott-Golf" waren in England, Schottland und Irland unterwegs
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Die gute Nachricht vorab: Golf "Rolf", ein 500 Euro-Schnäppchen mit inzwischen 34 Jahren auf dem Buckel, schnurrt nach wie vor wie ein Kätzchen - und nicht mal die Scheibenwischer, die dank einer Regenfront pünktlich zu Rallye-Beginn reichlich zu tun hatten, gingen in die Knie. Ruben Neideck ist voll des Lobs für den treuen Begleiter, räumt aber ein, dass "Rolf" alles andere ist als ein Rennwagen.
"Ab 110 wird's so richtig ungemütlich", grinst er. Der Abenteuer-Charakter des Golfs zeigt sich vor allem im Mangel an absolut jedem Komfort. Bei den Temperaturen auf der Tour durch England, Wales, Schottland und Irland war zumindest die "Vier-Zonen-Klimaanlage" des Golfs - vier Fenster zum Runterkurbeln - selten gefragt. Neidecks waren dieses Mal zu dritt unterwegs: Ihre mittlere Tochter Alicia war mit von der Partie.

- Katrin und Ruben Neideck ziehen ein Pothole-Abenteuer dem Pauschalurlaub vor
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Gemeinsam ins Ziel
Nachts wurde überwiegend gecampt - auch bei Regen und Temperaturen um 5 Grad. Die Klamotten waren durchgängig klamm, die Highland Midges aggressiv, der Linksverkehr auf schmalen Sträßchen mit Ausweichbuchten eine Herausforderung - und trotzdem sprüht Ruben Neideck nur so vor Begeisterung, wenn er von dieser Tour erzählt. Das ist vor allem dem Gemeinschaftserlebnis, der Freundlichkeit der Menschen und der großartigen Landschaft geschuldet. Besonders Irland hat Familie Neideck nachhaltig beeindruckt.
Das Fazit zur Celtic am Ende: weniger Schlaglöcher, dafür aber eine herrliche Sightseeing-Route. 6.000 Kilometer hat der Golf jetzt mehr auf der Uhr - inzwischen ist die magische 150.000 Kilometer-Grenze überschritten - und seine Insassen sind störungsfrei zurück in Römerberg. Nicht alle Teilnehmer sind so gut durchgekommen wie Neidecks. Drei der insgesamt 72 Teams hatten Unfälle - man vermutet aufgrund des Linksverkehrs.

- Die Celtic Route hat zwar deutlich weniger Schlaglöcher zu bieten als die Balkan-Variante, dafür aber jede Menge toller Landschaften und reichlich Möglichkeiten zum Sightseeing
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Wer glaubt, so ein verregneter Rallye-Urlaub würde Neidecks die Lust nehmen, über fremder Länder abgelegenste Straßen zu brettern, der irrt: Schon im August geht es weiter; dieses Mal ist die Baltic Route dran. Dann schließen sich noch Tochter Michelle und ihr Freund Max an. Michelle Neideck hat 300 Euro in einen 24 Jahre alten Seat Ibiza investiert, den Papa Ruben - zum Glück Kfz-Fachmann von Beruf - fit für die Schlaglochparade in Polen, Litauen, Lettland und Estland gemacht hat.
Bis August erhält auch Golf "Rolf" noch ein paar Modifikationen: eine bessere Hupe und eine Verstärkung für die Hinterachse - denn Ruben Neideck erwartet auf der Baltic Route deutlich mehr und tiefere Schlaglöcher. Bereits jetzt steht außerdem fest, dass Katrin und Ruben Neideck im Juni 2026 bei der Premiere der Deutschland Tour dabei sind. Noch weiß niemand, wie die Route verlaufen wird, aber das Team in Golf "Rolf" hat sich bereits angemeldet - als Erstes. Und auch die Balkantour wollen Neidecks im kommenden Jahr noch einmal mitfahren.

- Im August gesellt sich der Seat Ibiza von Tochter Michelle (rechts) auf der Baltic Route zu Golf "Rolf" dazu; von links: Katrin und Ruben Neideck, Tochter Alicia und Max, der Freund von Tochter Michelle
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Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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