BriMel unterwegs
Auf dem internationalen „Airbrush-Camp 2025“

- Organisator Norbert Klug mit einem Airbrush-Modell
- Foto: Brigitte Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Birkenheide. Das Dorfgemeinschaftshaus in Birkenheide beherbergt vier Tage lang (29.05.-01.06.25) vier prominente internationale Künstler (Chris Dunlop, Henryk Trojan, Edith Davila und Damon Rowley) mit vier Themen in vier Klassen. Das Airbrush-Camp fand bereits zum achten Mal statt; bisher immer in Maxdorf mussten sie dieses Jahr nach Birkenheide ausweichen. Am 31. Mai um 11 Uhr durfte die Presse den Künstlern über die Schulter schauen. Dies ist ein Angebot und europaweit einzigartiges Konzept, den Studentinnen und Studenten neue Airbrush-Welten zu öffnen und sich bei den prominenten Künstlern Tipps zu holen.
Eingeladen hatte Paul Platz (Kulturbüroleiter des Rhein-Pfalz-Kreises) und der Ortsbürgermeister Gary Kuhn mit seinem 19-jährigen Sohn Silas wollten sich ebenfalls ein Bild von dieser Veranstaltung machen. Norbert Klug als Organisator der Chili-Air erklärte alles wunderbar und beantwortete Fragen. Man muss sich das so vorstellen: In jeder der vier Gruppen sind acht Leute, die immer ein Projekt mit dem gleichen Thema beenden und dann zum nächsten übergehen, so dass sie zum Schluss vier verschiedene Airbrush-Bilder haben.
Künstler Chris Dunlop, der sich „Pinstripe Chris“ nennt, ist aus Orange Country/USA (zwischen Los Angeles und San Diego) eingeflogen. Er beschäftigt sich mit flotten Flitzern wie Ferrari und Porsche in Airbrush Mix-Technik mit Pinsel.
Die Künstlerin Angela Edith Dávila Silva aus Bogota hat ihr Augenmerk auf Portraits und heute auf einen Papagei mit Struktur gerichtet. Ihre Richtung geht zu Airbrush mit Opaken und Transparenten Garben sowie Schablonen. Sie wurde von dem berühmten Airbrush-Künstler Rafa Fonseca empfohlen. Die Südamerikaner lieben es BUNT, so verbindet sie mit ihrem Stil poppigen Farbmix als Kontrast.
Damon Rowley kommt ebenfalls aus USA (Aurora/Illinois) und gestaltet mit „Free Hand Airbrush“ Fantasiebilder mit dem heutigen Thema „Baum mit Herz“. Er ist im Hyperrealismus unterwegs.
Ein begnadeter Künstler ist auch Henryk Trojan aus Warschau/Polen, der gerade in Frankfurt/Main unterwegs war. Er hat sich zwecks Entspannung auf Tattoos mit Free Hand Airbrush spezialisiert, dem Hyperrealismus. Das heutige Model war eine Katze.
Der künstlerische Leiter Norbert Klug erzählte, dass es dieses Airbrush-Camp jedes Jahr gibt und es wegen seiner Begehrtheit so geregelt ist, dass die interessierten Künstler nur einmal daran teilnehmen können und sogar auf Wartelisten stehen, bei den Studenten ist der große Teil schon seit dem ersten Camp dabei. Jeder möchte einmal im Leben dieses Feeling erleben. Pinstripe Chris ist mit seiner Automotive Art für Porsche weltweit unterwegs und malt in Autohäusern die Luxuskarossen live an. Er hat eine große Reichweit mit seinen mittlerweile 903.000 Followern auf Instagram. Die Anmeldung zum Workshop läuft über Empfehlungen und wer zuverlässig ist. Das Kulturbüro finanziert schließlich die Flüge vor und erst die Einnahmen gehen ans Kulturbüro zurück. Ohne den Rhein-Pfalz-Kreis wäre so eine Veranstaltung gar nicht möglich! An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Paul Platz. Die Leute werden vorher angerufen und abgefragt, was sie machen können und was nicht und wenn es passt, dürfen sie kommen und bekommen ein Thema zugewiesen. Es sind durchweg technische Granaten hier! Der Dozent Nathan aus Athen kommt bereits seit 3 Jahren und genießt es, das Feeling seinen Schülern zu übermitteln. Auch Schweizer, Griechen, Ukrainer und Luxemburger sind hier. Wer einmal Blut geleckt hat will immer wieder kommen. Der Trend zum Hyperrealismus ist schon sehr gefragt. Norbert Klug schaut sich die Künstler genau an und dann werden sie je nach ihren Vorlieben ihrer Gruppe mit entsprechendem Motiv zugewiesen.
Auf die Frage, ob es bei den Studenten einen Trend gebe, antwortete Norbert Klug, dass Stillleben immer gingen und jetzt auch KI in der aktuellen Gruppe. Die Kreativität ist unbegrenzt und mittels Vorlage und der KI kann man ein Bild perfektionieren, aber jeder gibt sein eigenes „Gewürz“ dazu. Das Alter der Teilnehmenden liegt zwischen 35 und 65 Jahren, wobei der 13-jährige Vincenc eine Ausnahme ist. Dieser hatte bereits mit 11 Jahren angefangen und ist immens talentiert. Bürgermeister Gary Kuhn hat größte Hochachtung vor Menschen, die so eine Idee umsetzen. Viele Studenten sind dabei, die es sich einfach nur einmal anschauen wollten, aber 80 % bleiben dann dabei. Norbert Klug hat mit Kids-Workshops schon sehr schöne Erfahrungen gemacht. So hat die Verbindung Opa/Enkel oder Vater/Sohn schon so manches selbst entworfene Bild auf einem T-Shirt hervorgebracht, eine coole Kombination und Airbrush verbindet Generationen. Norbert Klug gibt sein Wissen nur an 12 Leute weiter, denn es soll keine Massenabfertigung sein. Die Warteliste ist lang. Er gibt Kurse in der super großen Metropolregion. Großer Dank geht an den Sponsor Createx, der von Anfang an mit im Boot saß. Ohne diesen Sponsor wären diese Kurse nicht möglich. Schauen Sie auch mal beim SWR rein, die darüber einen Beitrag gesendet haben: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/airbrush-camp-in-birkenheide-104.html
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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