Lambrechter Geißbockpaar Miriam und Errol Buchmann

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Lambrecht. Nicht ganz so bockig wie die Tributböcke der vorangegangen Jahre präsentierte sich Geißbock Emil beim traditionellen Foto-Shooting vor dem Historischen Rathaus der Tuchmacherstadt am Donnerstagabend im Rahmen der Vorstellung des jüngst vermählten Brautpaars Lambrecht.
Von Markus Pacher
Gerade mal sechs Wochen ist es her, als sich Miriam Buchmann und Errol Buchmann das Ja-Wort gegeben haben. Beide sind wohnhaft in Lambrecht und nun wild entschlossen, ein altes Lambrechter Brauchtum zu unterstützen, demnach sie am Dienstag nach Pfingsten den als Gegenleistung für Weiderechte geforderten Tributbock an die Stadt Deidesheim ausliefern.
„Als Stadt Lambrecht sind wir immer froh, wenn wir rasch ein Brautpaar finden, das sich dazu bereit erklärt“, freute sich Bürgermeister Karl-Günter Müller. „Mein Vater und ich hatten parallel per E-Mail unser Interesse bekundet und gleich einen positiven Bescheid erhalten“, erinnert sich Miriam. Aber zunächst musste sie natürlich Errol überzeugen. Er stammt aus dem Hessischen und hatte bislang noch nichts von dem Brauchtum gehört. Aber auch das hat gut geklappt und so freuen sich beide auf eine „spannende Gaudi“, wie Miriam salopp formuliert.
Kennengelernt haben sich die beiden vor sieben Jahren über einen Freund von Errol. Er ist Kfz-Meister, sie Bürokauffrau und sie sind gerade mit dem Bau eines neuen Domizils in Frankeneck beschäftigt. Wandern ist ihr großes gemeinsames Hobby, auch wenn sie jetzt, nachdem sie keine Hunde mehr haben, nicht mehr ganz so viel Zeit wie früher im Pfälzerwald verbringen, wie Miriam bedauert.
Ein auffällig stolzer, schöner und kräftiger Bursche ist der vom Lambrechter Hobby-Züchter Oliver Wittmer gestellte vier Jahre alte Geißbock Emil. „Die genaue Rasse kann ich nicht benennen, das geht bei Emil kreuz und quer“, informiert Oliver Wittmer. Jedenfalls erfüllt er augenfällig die von den Deidesheimern geforderten Kriterien „gut gebeutelt und gehörnt“. Letztere Eigenschaft beziffert Oliver Wittmer mit stattliche 73 Zentimeter.
Das Besondere an der Lambrechter und Deidesheimer Geißbockgeschichte an Pfingsten sind in diesem Jahr die Geißbockfestspiele mit über 120 Mitwirkenden in Lambrecht, die nur alle fünf Jahre stattfinden und für deren Vorbereitung die halbe Stadt seit Monaten auf den Beinen steht. Im 7. und 8. Bild des traditionellen Theaterstücks wird der Bräutigam darüber in Kenntnis gesetzt, dass er den Bock nach Deidesheim überführen muss, wo dann der Stadtrat darüber entscheidet, ob das Tier den Ansprüchen genügt. Im Anschluss an die zweite Aufführung am Pfingstmontag wird der Geißbock, der bei dieser Gelegenheit von Emil auf Errol umbenannt wird, dann offiziell an das Brautpaar übergeben.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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