Gondelsheim war und ist Vorreiter beim Thema Klimaschutz
Offensive für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Foto: Larisa Koshkina/Pixabay

Gondelsheim. „Wir handeln und das nicht erst seit das Thema Klimaschutz in aller Munde ist“, sagt Bürgermeister Markus Rupp und ergänzt: „Gondelsheim ist in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit seit Jahren ein Vorreiter in der Region.“ Beispiel: „Wärmverbund Rathausplatz“ – Rathaus, Saalbachhalle, Kita „Am Saalbach“, „Alte Schule“ und Bauhof sind gemeinsam an die zentrale Nahwärmeversorgung mit Holzhackschnitzel und Gas angeschlossen. Bereits 2002, also vor 17 Jahren, sprachen sich Verwaltung und Gemeinderat für diese umweltfreundliche Variante aus. Das reduziert die CO2-Emissionen um 74 Tonnen und zwar jährlich. Die Kraichgauschule ist ein weiteres Beispiel. Seit 2004 befindet sich auf dem Dach eine Bürger-Photovoltaikanlage. CO2-Einsparung: 15 Tonnen jährlich. 2012 kam ein neues Heizungssystem hinzu, bestehend aus einem energieeffizienten Blockheizkraftwerk, das neben Wärme auch noch Strom erzeugt, und einem modularen Erdgas-Brennwertkessel. Der Austausch der alten Ölheizung durch eine moderne Anlage senkte den CO2-Verbrauch von zirka 180 Tonnen auf unter 40 Tonnen jährlich. Das sind nur drei Beispiele von vielen.

„Natürlich können wir als kleine Gemeinde nicht das Klima retten. Aber wir leisten unseren Beitrag dazu und was ganz wichtig ist: Wir nehmen unsere Vorbildfunktion wahr“, betonte Rupp in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 10. Dezember. So ging seit 1998 der von kommunalen Heizungen verursachte CO2-Ausstoß um zirka 75 Prozent zurück.

Eben jene Vorbildfunktion gedenkt Gondelsheim auch weiterhin einzunehmen: „Wir wollen komplett klimaneutral werden.“ Zu dem Zweck hat er in der jüngsten Gemeinderatssitzung die „Gondelsheimer Offensive für Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ vorgeschlagen. Die beinhaltet als Kernpunkte den Beitritt zum Klimaschutzpakt BW, die Teilnahme am und die Zertifizierung nach dem European Energy Award (EEA) sowie die Berücksichtigung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO als Bestandteil der künftigen Gemeinderats-Beschlüsse. Dazu gehören ebenso eine noch engere Zusammenarbeit mit der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe und ein jährlicher Klimabericht im Gremium.

Dieser Klima-Offensive hat der Gemeinderat dann am Dienstagabend einstimmig zugestimmt. Wichtige Impulse für diesen Beschluss kamen aus Anträgen der Fraktion Bündnis90/Grüne, die ursprünglich den „Klimanotstand“ hatten beschließen lassen wollen, und der SPD, die sich für „Nachhaltiges und klimaschützendes Verhalten“ einsetzte. Weiter hatte die Geschäftsführerin der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe, Birgit Schwegle in einem Vortrag die Mitglieder des Gemeinderats für das große Thema sensibilisiert.

„Die Landkreis-Agentur bescheinigt uns, dass wir viele Umwelt-Maßnahmen bereits vorbildlich umgesetzt haben“, freute sich Rupp. Für ihn aber kein Grund nachzulassen. Dabei gilt für die Verwaltung ein Grundsatz: „Wir als Gemeinde versuchen, nicht mit Verboten zu agieren, sondern mit guten Argumenten zu überzeugen und setzen dabei auf Konsens und Bewusstseinsbildung.“

So entstand unter anderem in Zusammenarbeit mit den Landwirten im Frühjahr die Aktion „Blühstreifen“. Und das nächste Vorhaben steht bereits in den Startlöchern. 4000 Bäume für 4000 Gondelsheimer – unter diesem Namen soll für jeden Einwohner ein Baum gepflanzt werden. „Das sind nur zwei Beispiele von dem, was wir noch alles vorhaben“, berichtete der Bürgermeister. Weitere Ideen und Maßnahmen sollen im Frühjahr in einer „Klimawerkstatt“ des Gemeinderats erarbeitet werden und dann auch die Bevölkerung und gerade die Jugend eingebunden werden. Diese Vorgehensweise stieß auch auf große Zustimmung von CDU und Freien Wählern.

Der Bürgermeister fügt hinzu: „Damit setzen Gemeinderat und Verwaltung nicht nur ein nachdrückliches Zeichen in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, sondern nehmen eine ähnliche Vorreiterrolle wie schon 2011 ein.“ Damals stellte die Gemeinde Gondelsheim als zweite Kommune in Baden-Württemberg die Straßenbeleuchtung komplett auf LED um, der Strom dazu stammt aus einem Wasserkraftwerk. Zuvor produzierte die Straßenbeleuchtung 151 Tonnen CO2 jährlich, seither liegt die Belastung bei null. Und im gleichen Jahr gab es auch die ersten acht klimaneutralen Lichtpunkte Europas in Gondelsheim zu bestaunen. ps

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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