Fischerkönig Edingen

- Rekord-Fischerkönig, Achim Riemensperger Mitte, rechts 1. Prinz Roland Heibel, links 2. Prinz Christian Herrmann
- Foto: ha
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Edingen-Neckarhausen. Beim diesjährigen Königsangeln hat er den Hattrick gepackt. Zum dritten Mal hintereinander angelte sich Achim Riemensperger den Königstitel und schafft es mit seinem jüngsten „Fang“ als insgesamt elfmaliger Champion auf dem Angler-Thron. Ein Novum, dass es in der bald 100-jährigen Geschichte des Anglervereins Edingen so noch nie gegeben hat. Zu Amt und Würden gelangen der Champion und sein Gefolge beim 73. Edinger Backfischfest am 20. und 21. September. Neben der Krönung am Backfischfest-Samstag erwarten die Besucher an den beiden Tagen frisch frittierte Fischspezialitäten aus der vereinseigenen Fischbäckerei.
„Ach Gott, Du schunn widder.“ Mit dieser Feststellung ist im Kreis der Anglerkollegen mein abermaliger Titelgewinn neidlos kommentiert worden“, scherzte Riemensperger. 13 Teilnehmer waren es dieses Mal, die sich den Königstitel an der Hausstrecke angeln wollten. Doch wie so oft in diesem Jahr gingen die meisten von ihnen leer aus. Außer Grundeln brachten lediglich vier Petrijünger am Ende etwas auf die Waage. Mit 4755 Gramm hatte der Rekord-Champion nicht nur die Nase vorne, sondern auch etliche Rußnasen an der Angel. Diese Fischart habe sich hier angesiedelt und zähle zwischenzeitlich zu den „gängigen Neckarfischen“, so Riemensperger. Die leidigen Grundeln wiederum, die ursprünglich über den Rhein-Main- Donau-Kanal eingeschleppt wurden, gelten als invasive Art und müsse dem Fluss entnommen werden. Mau sehe es hingegen bei den Rotaugen aus. Der „Brotfisch“, der früher den Berufsfischern den Lebensunterhalt sicherte und mit dem sie gewissermaßen ihr „täglich Brot“ verdienten sei an der Hausstrecke rar geworden. „Wir werden versuchen weiter neckaraufwärts auf Rotaugenfang für unser Backfischfest zu gehen“, kündigte Riemensperger schon einmal an. Als langjähriger Sportwart der Edinger Angler kennt er sich aus unter den Bewohnern in Neptuns Reich. Er hat so seine Tricks und weiß mit welchem Lockmittel er die Fische an den Haken lockt. Schließlich hat ihn das Leben unter Wasser schon als kleiner Junge fasziniert. Internet und die vielen Freizeitmöglichkeiten habe es zu der damaligen Zeit ja noch nicht gegeben, erinnert sich der 57-Jährige. „Damals gab es drei Dinge am Ort die bei der Jugend zogen und das waren Handball, Fußball und das Angeln.“ Früher habe es allerdings noch keinen Jugendfischerschein gegeben, und so sei er als kleiner Junge ein „Schwarz-Angler“ gewesen, bekennt sich Achim Riemensperger zu seiner Jugendsünde. Später hätten ihn dann die damaligen Jugendwarte des Anglervereins Bolko Urlaub, Karl Schläfer und Helmut Schrom unter ihre Fittiche genommen. „Von denen habe ich eine Menge gelernt, sie verstanden ihr Fach“, betont Riemensperger. Außer mit Maden und Würmern „ködert“ der Champion die Flossentiere auch mit Teigkügelchen als Lockfutter „Dafür habe ich eine Bezugsquelle in der Nachbarschaft entdeckt. Der pensionierte Bäckermeister Hartmut Neubert setzt mir einen festen Teig mit Mandelgeschmack an, der dann zu Kügelchen geformt, beim Fischvolk bestens ankommt“, verrät Riemensperger und ergänzt: „Ich weiß echt nicht was alles an Zutaten in die Teigmasse reinkommt, aber Hartmuts Vermengtes finden die Fische buchstäblich zum Anbeißen.“ Gleiches gilt für die Backfischfest-Besucher die ebenfalls gerne an den Köstlichkeiten aus Neptuns Reich „anbeißen“ und das an einem der schönsten Plätze Edingens auf der Neckarterrasse am Anglerheim. Neben Achim Riemensperger als Fischerkönig, kommen Roland Heibel als 1. Prinz und Christan Herrmann als 2. Prinz zu Ehren. ha
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.