BriMel unterwegs
........ bis der letzte Vorhang fällt

Mut antrinken  | Foto: Brigitte Melder
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Deidesheim. Etwas betrübt wegen der bevorstehenden Schließung besuchten wir die letzte Aufführung am 1. November im Boulevardtheater in der Stadthalle und verließen es ziemlich vergnügt. Für die nächsten vier Wochen muss auch dieses Theater wie vieles andere dicht machen. Also hieß es an diesem Abend, nochmal mit Anwesenheit und kräftigem Applaus die Schauspieler und das Theater zu unterstützen. Das lustige Stück „Landeier – Bauern suchen Frauen“ ist der Nachfolger von „Bauer sucht Sau“. Drei Jungbauern im etwas abgelegenen Pfälzer Dorf Esthal haben es leid alleine zu sein und überlegen wie sie zu einer Frau kommen.

Im Theaterprogramm wird das Stück folgendermaßen beschrieben:
Jungbauern auf der Suche nach der großen Liebe zünden in diesem Lustspiel-Knüller ein Feuerwerk der guten Laune. Jan, Jens und Richard leben in der tiefsten Provinz. Fernab des hektischen Stadttrubels führen sie ein beschauliches Dasein - als Singles wider Willen. Doch wie gewinnt man Großstädterinnen für das Eheleben auf dem Lande? Guter Rat ist teuer. Die drei Jungs stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Sollen sie ihrem Glück mit Kontaktanzeigen auf die Sprünge helfen, oder es lieber über Paarvermittlungen mit Niveau probieren? Unterstützung bekommen die, im Knüpfen von Beziehungen ungeübten Jungbauern, in ihrer Stammkneipe von Gastwirt Heinz, Postbotin Gertrud und Studentin Eva. Sie übernehmen die Regie und die Jungs überzeugen mit nackten Tatsachen im Internet.
Regie: Boris Stijelja, Danilo Fioriti
Besetzung: Gastwirt Heinz wird von Stefan Beyer gespielt, Postbotin Trudel von Jutta Barnè-Scholl, Jungbauer Jan von Danilo Fioriti, Jungbauer Jens von Tim Poschmann, Jungbauer Richard von Hendrik Hoffmann und Studentin Nikki von Lena Seidl
Ton- & Lichtgestaltung Kai Jablonski

Die Begrüßung erfolgte wie immer durch Stefan Beyer, der an diesem Abend den Gastwirt mimte. Nach der Information, dass es an der Abendkasse Kalender von Tim Poschmann mit Autogramm und Gutscheine gebe, lehne man sich einfach entspannt zurück und genoss den Abend. Nach und nach erschienen die drei Bauern auf der Bühne, die sich gegen moderne Technik sträuben, aber irgendwie in dieser Abgelegenheit an eine Frau kommen wollten. Tim Poschmann verkörperte den etwas debilen Bauern hervorragend. Aber auch die anderen spielten sich sozusagen die Seele aus dem Bauch. Während ein Bauer fotografierte und filmte, um die anderen beiden im Internet hochzuladen und anzupreisen, geschahen etliche Missgeschicke. Und es ist schon etwas Besonderes, wenn jemand den 3. Platz beim Eggenwettbewerb gewinnt. Die Aufregung wuchs, da sie so etwas ja noch nie gemacht hatten und so war es nicht verwunderlich, dass dem Schnaps ordentlich zugesprochen wurde. Und während der Gastwirt mit der Postdame einmal im Keller zum Sprudel holen verschwand verliebten sich der Rennradfahrer und die Studentin, die Esthal als Ischgl in der Pfalz tituliert, ineinander. So blieben dann nur noch zwei Bauern „unterzubringen“. Mit dem „Frühlingserwachen“ von Edvard Grieg und den Schürzen als Tütü tanzten sich diese in die Herzen der Zuschauer. Auch die Bewerbungen zeigten Wirkung und die Postdame kam mit ganz viel Post, unter anderem auch von einem Mann namens Helmut. Nachdem der Begriff „Strippen“ erst einmal den Hinterwäldlern erklärt werden musste, ging es dann mit Bügelbrett und Eierkuchenherstellung zur Sache. Es gab kein Halten mehr und die Zuschauer bogen sich vor Lachen als auf das Lied „Sexbomb“ von Tom Jones zwei sexy Bauern im Adamskostüm ihr Können mit nur jeweils zwei Pfannen, die sie geschickt vor sich hielten, unter Beweis stellten. Und ich dachte mir, wie schnell mal so eine Pfanne falsch platziert sei. Aber sie gingen hier sehr geschickt vor und es passierte nichts dergleichen. Und ich frage mich immer noch, wie sie das wohl so geschickt trainiert haben. Das Bewerbungsvideo war „im Kasten“ und es ginge mit dem Teufel zu, wenn sich darauf nicht etliche Frauen bewerben würden.

Auf Initiative eines Besuchers wurde in der Pause eine Spendenbox durch die Tische gereicht, die am Ende des Abends als erfreuliche Summe von 485 Euro bekannt gegeben wurde. Stefan Beyer bedankte sich ganz herzlich dafür und hatte als Dank noch eine Überraschung parat.

Und es gab noch die angekündigte Überraschung an diesem besonderen Abend. Der mit seinen lustigen Videoclips bekannt gewordene Winzer Bu Tim Poschmann kam zum Abschluss mit einem seiner Stücke in Winzermontur auf die Bühne und brachte das Publikum zu wahren Lachsalven. Und hatten die Besucher vor Lachen Tränen in den Augen so kämpfte Tim mit Tränen der Rührung.

Das Publikum war hin und weg und applaudierte als wenn es kein Morgen mehr gäbe, sogar mit standing ovations. Nein, das Theater ist nicht tot, steht nur auf „stand by“. Ich nehme Sie mit auf eine wundervolle Bilderreise durch den Abend!

Noch keine Weihnachtsgeschenkidee? Wie wäre es mit einem Gutschein für dieses kleine feine Theater mit Herz? Das Boulevardtheater ist telefonisch immer erreichbar. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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