Saarpfalz-Kreis
Seit 20 Jahren Freundschaft mit Département de la Moselle

 Bei einem Rundgang mit Generalratspräsident Patrick Weiten (rechts) und Landrat Dr. Theophil Gallo durch den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim.  Foto: SPK/Stefan Munz | Foto: Daniel Heintz
  • Bei einem Rundgang mit Generalratspräsident Patrick Weiten (rechts) und Landrat Dr. Theophil Gallo durch den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Foto: SPK/Stefan Munz
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Der Saarpfalz-Kreis ist stolz auf seine Kreispartnerschaften. Jubiläen oder besondere Geburtstage sind daher Anlässe, sich der Bedeutung ihrer Notwendigkeit zu erinnern. Zu Beginn dieses Jahres war das 25jährige Bestehen der Kreispartnerschaft mit Henrico County in Virginia/USA Anlass, zu einer ersten Reminiszenz, der weitere folgen sollten. Geplant war auch eine Festveranstaltung im Rahmen der Europawoche Anfang Mai. Der Krieg in der Ukraine vereitelte diese Pläne, der Landrat beschränkte sich zunächst auf die ausführliche schriftliche und mündliche Darlegung der Partnerschaftsarbeit im Kreistag.
Mit dem Département de la Moselle verbindet den Saarpfalz-Kreis seit April 2002 eine nunmehr zwanzigjährige intensive Beziehung. Der damalige Landrat Clemens Lindemann unterzeichnete gemeinsam mit Philippe Leroy, seiner Zeit Präsident des Départements Moselle, die Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit langfristig auszubauen und zu intensivieren etwa durch die Vertiefung der institutionellen Kooperation und der Vernetzung des Natur- und Kulturangebotes.
Die Erreichung dieser konkreten Ziele lässt sich am gemeinsamen Projekt „Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim“ (EKP) beispielhaft erkennen. Der EKP entstand bereits vor über 30 Jahren durch engagiertes grenzüberschreitendes Handeln mit dem Ziel, eine für die gemeinsame Geschichte besonders repräsentative archäologische Stätte in touristischer und kultureller Hinsicht zu erschließen und die europäische Idee konkret umzusetzen. Gerade in den letzten Jahren gab es verschiedene weitere Maßnahmen, die grenzüberschreitende Kooperation auf diesem Gebiet des Kulturparks auszubauen und zu intensivieren.
Bei der Umsetzung des Interreg IVa-Projektes „Blesa“ wurden neue Wege gefunden, finanziell und administrativ zusammenzuarbeiten, es wurden gemeinsame Investitionen zur infrastrukturellen Weiterentwicklung des Parks getätigt.
2017 wurde die Kooperation durch Landrat Dr. Theophil Gallo und Generalratspräsident Patrick Weiten auf der Basis einer noch verbindlicheren Kooperationsvereinbarung unter stärkerer Nutzung gemeinsamer Ressourcen neu ausgerichtet:
Gelungene Beispiele sind hierfür die Veranstaltung „Vita Romana“ sowie das wissenschaftliche Projekt „Blies Survey“, welches sich mit der archäologischen Betrachtung des Umlands von Bliesbruck-Reinheim beschäftigt und Studentinnen und Studenten aus Frankreich, Italien und Deutschland einbindet.
2022 wird mit der Gründung des Vereins „Vita Futura Bliesbruck-Reinheim“ der nächste Schritt hin zu einer gemeinsamen Verwaltungsstruktur vollzogen. Auf der Grundlage des Aachener Vertrages vom 22. Januar 2019, der auch der „kleine Élysée-Vertrag“ genannt wird, soll der einzigartige Standort Bliesbruck-Reinheim in einer neuen Kooperationsstruktur unter Einbindung weiterer Partner aus Deutschland und Frankreich gemeinsam zu einem auch überregional erkennbaren Referenzort der deutsch-französischen Zusammenarbeit weiterentwickelt werden. „Durch diese beispielhafte Kooperation mit dem Département Moselle leisten wir bereits einen wesentlichen Beitrag im Sinne der Frankreichstrategie des Saarlandes, welche das Ziel hat, die Öffentlichkeit für die interkulturelle Öffnung zu unserem französischen Nachbarn und die daraus für die Region entstehenden Chancen zu sensibilisieren. Dies gelingt am besten, indem man Begegnungen fördert, im kulturellen Bereich oder in Form von Schulpartnerschaften. Gerade im Bereich der Schulen werden wir uns zukünftig noch stärker engagieren und deutsch-französische Schulpartnerschaften innerhalb der Großregion im Sinne der Frankreichstrategie fördern“, bekräftigt Landrat Dr. Theophil Gallo. Die bisherigen Schulpartnerschaften der Kreisschulen mit Schulen im Département Moselle sind: das Saarpfalz-Gymnasium mit Partnerschule in St. Avold, das Leibniz-Gymnasium mit Freyming-Merlebach, die Gemeinschaftsschulen Neue Sandrennbahn mit Sarreguemines, Galileo-Schule mit Amnéville, die Gemeinschaftsschule in Gersheim mit Rohrbach-lès-Bitche sowie die Willi-Graf-Schule mit Sarreguemines und Metz/Marly.
Auch die Mitgliedschaft des Saarpfalz-Kreises in der EUREGIO SaarLorLux+, der kommunalen Interessenvertretung in der Großregion, trägt zu diesem Ziel bei.
Aus der dynamischen Entwicklung des Projektes „Vita Futura“ heraus sieht der Landrat des Saarpfalz-Kreises Potenziale, noch weitere Themenschwerpunkte in die Partnerschaftsarbeit mit den französischen Partnern aufzunehmen. Die Corona-Pandemie habe beispielsweise gezeigt, dass eine zielgerichtete und für die in der Großregion lebenden Menschen praktikable und nachvollziehbare grenzübergreifende Abstimmung von Maßnahmen des Gesundheitsschutzes unabdingbar ist.
Die Idee des Weimarer Dreiecks kommt hier ebenfalls zum Tragen. „Drei Jahrzehnte nach seiner Gründung und gerade bei den derzeitigen Herausforderungen durch den furchtbaren Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine, wird diese trilaterale Kooperation enorm wichtig. Die kommunalen Partnerschaften des Saarpfalz-Kreises mit polnischen Landkreisen und mit dem ukrainischen Rajon Lemberg haben sich in der Krisensituation der letzten vier Monate absolut bewährt. Es gilt nun, Wege zu finden, um den zivilgesellschaftlichen Austausch innerhalb dreier Nationen systematisch zu verstärken. Hier sehe ich den Saarpfalz-Kreis nicht nur in der geographischen Mitte, sondern auch in der Mittlerfunktion. Ebenso wenig, wie uns die unmittelbare Nähe zu Frankreich dazu verleiten darf, uns weniger zu bemühen, darf die räumliche Distanz zu Polen und in die Ukraine uns nicht verleiten, nichts zu tun, im Gegenteil. Zumal uns Einrichtungen wie Spohns Haus und der Verein Begegnungen auf der Grenze zeigen, dass der Austausch mit Polen und mit der Ukraine ebenfalls seit Jahren und auch über die Distanz hervorragend funktioniert. Die bestehenden kommunalen Netzwerke müssen wir jetzt zusammenbringen“, so Landrat Dr. Gallo. (red)

Autor:

Daniel Heintz aus Bexbach

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