Am Samstag SV Waldhof Mannheim gegen den 1. FC Kaiserslautern (14 Uhr)
„Fühle mich hier wertgeschätzt“

Rausschreien möchte er die Freude über seine Tore: Valmir Sulejmani ist der Torjäger des SV Waldhof.  foto: pix
  • Rausschreien möchte er die Freude über seine Tore: Valmir Sulejmani ist der Torjäger des SV Waldhof. foto: pix
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von Peter Engelhardt

Fußball. Mit dem gedrehten 3:2-Sieg beim Spitzenreiter MSV Duisburg sorgte der Aufsteiger SV Waldhof für einen weiteren Paukenschlag in der Dritten Liga. Der SV Waldhof liegt nach 25 Spieltagen aussichtsreicher denn je auf dem dritten Platz, nur ein Wimpernschlag von den direkten Aufstiegsplätzen entfernt.
Einher mit dem Waldhöfer Aufschwung geht die Krise beim ruhmreichen Rivalen 1. FC Kaiserslautern. Im Kalenderjahr 2020 noch ohne Sieg kommt es nun am kommenden Samstag im Mannheimer Carl-Benz-Stadion (14 Uhr) zum Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften. Die Brisanz dieses ewigen Derbys ist kaum zu toppen. Das Wochenblatt sprach mit Waldhof-Torjäger Valmir Sulejmani über die bisherige Saison, das Spiel der Spiele und seine Zukunft.

???: Was war schlimmer gegen Jena – das abgefälschte 0:1 oder die verpasste Riesenchance zum Ausgleich kurz vor Spielende?
Valmir Sulejmani: Beides war gleich schlimm. Der Ball sprang von meiner Brust ins Tor, ich habe mich unglücklich weggedreht. Als der Ball kurz vor Schluss an den Innenpfosten springt, war ich schon frustriert. Die Bande hat es dann per Fußtritt abbekommen. Aber ich lasse mich durch solche Dinge nicht abschrecken, es geht immer weiter.

???: Sie waren lange verletzt – wie gut fühlen Sie sich momentan?
Sulejmani: Ich bin wieder voll da. Die Vorbereitungszeit in der Winterpause in der Türkei war sehr gut für mich, ich konnte mich in den Freundschaftsspielen wieder vorsichtig rantasten. Gegen 1860 München und gegen Jena war ich wieder bei hundert Prozent.

???: Ihr erstes Ligator nach der Verletzungspause gegen Magdeburg haben Sie ganz besonders gefeiert...
Sulejmani: Das habe ich einen Tag nach meinem Geburtstag geschossen, meine ganze Familie war da und meine Schwester hatte mir neue Schienbeinschoner geschenkt mit dem Konterfei meiner Familie. Das war schon etwas Besonderes.
???: Warum präsentiert sich der SV Waldhof so stark in dieser Dritten Liga?
Sulejmani: Die Charaktere in dieser Mannschaft sind überragend. Jeder gönnt dem anderen den Erfolg. Besonders zu sehen war das als Kevin Koffi im Dezember das Siegestor gegen Chemnitz gemacht hat (4:3 Anm. d. Red.). Auch unsere Fans sind ein wesentlicher Teil unseres Erfolges. Auf sie können wir immer zählen.
???: Das Spiel am Samstag gegen Kaiserslautern ist das Spiel der Spiele in dieser Region – spüren Sie das? Ist das ein Thema in der Kabine?
Sulejmani: Je näher der Tag kommt, je mehr spürt man die Besonderheit dieser Begegnung. Wir haben ja schon im Training immer einige Zaungäste, die uns extra heiß machen auf dieses Spiel. Als ich in Hannover gespielt habe, waren die Partien gegen Eintracht Braunschweig von ähnlicher Rivalität geprägt.

???: Ist es speziell für Sie etwas Besonderes?
Sulejmani: Ich habe mich ja im Hinspiel schwer verletzt und habe sofort gemerkt, es geht nicht mehr. Daher ist es schon ein besonderes Spiel auch für mich.

???: Was ist das Spezielle an Bernhard Trares als Mensch und als Trainer?
Sulejmani: Er ist ein sehr guter Trainer mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Er hat eine ganz lockere, ruhige, aber auch bestimmte Art und Weise mit uns umzugehen. Er ist sehr kommunikativ, fragt uns, wie es uns geht, bindet uns auch immer in Entscheidungsprozesse ein und er gibt uns auch das Gefühl, dass ihn unserer Meinung auch wirklich interessiert. Als Mensch ist er großartig. Natürlich wird er auch mal ärgerlich, er ist schon auch sehr penibel und achtet darauf, dass wir die taktischen Dinge auch so umsetzen, wie er sie vorgibt, aber wenn er uns dann mal rüffelt, will er uns nur noch mehr motivieren.

???: Was macht einen richtig guten Mittelstürmer aus?
Sulejmani: Du bist der Taktgeber, du machst die Bälle fest, öffnest die Räume und musst natürlich auch die Tore machen. Wenn du eine Chance vergibst, nicht lange nachdenken, Kopf hoch und weiter geht’s. Glück zu haben im entscheidenden Moment ist natürlich auch nicht verkehrt. Ich habe mir in Dortmund Eric Haarland genau angeschaut, das ist schon überragend wie er sich bewegt und vollstreckt.

???: Ist der SV Waldhof schon zweitligatauglich?
Sulejmani: Das ist eine schwere Frage. Das Paradebeispiel war das DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt. Da haben wir es lange Zeit sehr gut gemacht, aber es fehlt eben noch ein wenig an der Erfahrung und an der Abgeklärtheit. Aber in vielen Bereichen sind wir auf einem guten Weg.

???: Wie sieht die Zukunft des Valmir Sulejmani aus? Erste Liga? Zweite Liga? SV Waldhof?
Sulejmani: Für jeden Spieler ist es ein Traum, in der Ersten oder Zweiten Liga zu spielen. Für mich ist die Wertschätzung ein ganz wesentlicher Wohlfühlfaktor und diese Wertschätzung ist hier beim SV Waldhof sehr groß . Das habe ich so in all den Jahren in Hannover nicht bekommen. Ich bin ein Typ, ich will spielen, ich bin kein Bankwärmer. Die Mentalität der Menschen hier in der Region ist sehr warmherzig. Hier spürt man Offenheit und Herzlichkeit. Im Norden sind die Leute eher reserviert. Zudem ist die Atmosphäre im Carl-Benz-Stadion eine ganz spezielle. Das ist kaum zu vergleichen mit anderen Stadien. Meine Familie lebt zwar in Hannover, aber mein Vater kommt zu jedem Heimspiel. Irgendwann mal möchte ich schon höherklassig spielen, aber das überlege ich mir sehr genau. Ich fühle mich sehr wohl beim SV Waldhof. Pete

Autor:

Peter Engelhardt aus Mannheim

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