Rekord-Blutspender geehrt:
„Will Menschenleben verlängern“

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Waghäusel. Die Stadt Waghäusel hat einen Rekordblutspender, der bereits 300 Mal sein Blut für seine Mitmenschen hat abzapfen lassen: Es ist Roland Liebl aus Kirrlach, Kommunalpolitiker, Diplom-Mathematiker, Studiendirektor, Kirchenpädagoge, aber auch engagierter Heimatvereinsvorsitzender. Von Oberbürgermeister Walter Heiler erhielt er für diese außergewöhnliche Leistung eine Urkunde und eine Ehrennadel.
Wie kam es dazu?
Als Kind erfuhr der Kirrlacher Roland Liebl, wie sehr Menschen auf Mitmenschen angewiesen sein können. Über drei Jahre lang lag sein Patenonkel hilflos im Krankenhaus: wegen Nierenversagens. Dialysezentren wie heute gab es noch nicht.
Die ganze Zeit, auch in der Adventszeit und an drei Weihnachten hintereinander, besuchte die Familie Liebl den Onkel. Erst später bekam der Petterich eine Organspende – und überlebte: länger als die anderen Patienten, die mit ihm im Krankenhaus lagen. „Ich habe das ganze Leid hautnah miterlebt, alle Sorgen und Ängste, habe noch die Tränen meiner Tante in Erinnerung.“
Für seine vielen Operationen brauchte sein Taufpate viel Blut und somit viele Blutspender. Die damaligen Erlebnisse prägten sich in dem jungen Mann so tief ein, dass er sich ab dem zulässigen Alter, ab 18 Jahren, entschloss, genau aus diesem Grund sein Blut zu spenden. Dabei stellte sich heraus, dass er eine ganz besondere Blutgruppe hatte. Der heute 57-jährige Familienvater ist seither eine gefragte Person.
Ein echter Rekord
Inzwischen kommt Liebl auf über 300 Spenden. Schon bei 150 Blutspenden sprechen manche Medien von einem Rekord. „Wenn ich dazu beitragen kann, Menschenleben zu verlängern, tue ich das gerne – und jederzeit.“
Doch sein Engagement beschränkt sich nicht nur aufs Blutspenden. Wochenlang hat er zeitintensive Fahrdienste für Anna Nowossjolow und Sohn Daniel aus Kirrlach übernommen. Die Familie war aus Kasachstan in die Gemeinde gekommen, um ihrem neunjährigen Sohn mit einem offenen Rücken in Deutschland eine bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen. Der Junge saß im Rollstuhl und musste jede Woche nach Heidelberg in die Uniklinik zur Untersuchung. Zu allem Elend starb der Vater mit gerade 36 Jahren. Liebl leistete sofort Hilfe im Stillen, ohne großes Aufsehen.
„Das ist für mich das Allerschönste, in dankbare glückliche Augen zu schauen und ein Lächeln geschenkt zu bekommen.“ Auch an anderen Stellen ist der Kirrlacher für seine Mitmenschen da, etwa als Stadtrat, als Vorsitzender des Heimatvereins und als Mitinitiator der alljährlichen Stallweihnacht auf dem Forlenhof, als aktives Mitglied und Helfer im Integrationsverein und in der Flüchtlingshilfe.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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