Renommee für Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer
Versuche zum Nährstoffrecycling

Gewinnung von Extraktionslösungen zur Bestimmung der Nährstoffverfügbarkeit in Reststoffen: Projektleiter Prof. Dr. Franz Wiesler (mi.) mit Dr. Martin Armbruster (re.) und Max Prigge, die das Vorhaben betreuen.  | Foto: Bezirksverband Pfalz
  • Gewinnung von Extraktionslösungen zur Bestimmung der Nährstoffverfügbarkeit in Reststoffen: Projektleiter Prof. Dr. Franz Wiesler (mi.) mit Dr. Martin Armbruster (re.) und Max Prigge, die das Vorhaben betreuen.
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Speyer. Das in Fachkreisen HUMOR genannte Verbundvorhaben zur Bewertung der Humus- und Nährstoffwirkung von organischen Reststoffen, wie Gärrückstände, Komposte oder Klärschlamm, rief im Werksausschuss LUFA/Ausschuss für Landwirtschaft, Forst und Umwelt großes Lob hervor: „Das Projekt bringt der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer Renommee und stellt eine Anerkennung der wissenschaftlichen Kompetenz ihres Direktors dar“, sagte Ausschussvorsitzender Wolfgang Lutz, nachdem Prof. Dr. Franz Wiesler den Mitgliedern die Untersuchungen vorgestellt hatte. Mit organischen Düngern und Reststoffen könne, so Wiesler, ein erheblicher Teil des Nährstoffbedarfs der deutschen Pflanzenproduktion gedeckt werden, und zwar rechnerisch etwa 90 Prozent der erforderlichen Stickstoff-, und gut 70 Prozent der Phosphor- und Kaliummenge. Die mit Abstand höchsten Nährstoffmengen fielen mit Wirtschaftsdüngern und Gärresten aus der Biogasgewinnung an. In Landwirtschaft und Gartenbau setzt man zur Düngung organische Reststoffe ein, die entweder innerhalb des Betriebes anfallen oder von außen eingeführt werden, wie beispielsweise Rückstände aus der industriellen Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte oder Biokomposte. Die Kenntnis der Humus- und Nährstoffwirkung dieser organischen Dünger ist wichtig, um den optimalen Einsatz dieser Reststoffe für die Ernährung der Pflanzen und die Regulierung des Bodenhumusgehaltes sicherzustellen und gleichzeitig negative Auswirkungen auf Atmosphäre, Wasser- und Erd-Ökosysteme zu minimieren. In dem Forschungsprojekt werden daher die Humus- und Nährstoffwirkung von organischen Reststoffen, insbesondere von Gärresten aus der Biogasgewinnung ermittelt. Ziel ist die Standardisierung der angewandten Methoden und die Lieferung einer Datenbasis zu unterschiedlichen Reststoffen.

Wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz

Das Vorhaben ist in vier Teile gegliedert, wobei die LUFA Speyer die Reststoffe umfassend chemisch und biochemisch analysiert. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse will man dann die Humus- und Nährstoffwirkung vorhersagen. Dazu werden von der LUFA unter Laborbedingungen die freigesetzten Nährstoffe und die Humuswirkung der Reststoffe gemessen, weitere Arbeitsgruppen liefern Ergebnisse von Gefäß- und Freilandversuchen. Sodann werden alle Ergebnisse im Verbundprojekt für die Entwicklung eines Modells zur Verfügung gestellt. Mit diesem will man die Wirkung der verschiedenen Reststoffe vorhersagen und spezifische Anwendungsempfehlungen geben. Die langjährigen Ergebnisse aus den Dauerversuchen der LUFA auf ihrem Versuchsfeld Rinkenbergerhof bei Speyer, liefern wichtige Daten für die Überprüfung der Modellvorhersagen. „Mit der Nutzung dieser Reststoffe in der Landwirtschaft wird ein wichtiger Beitrag zum Nährstoffrecycling und damit zum Ressourcenschutz geleistet“, resümierte Wiesler. Die Bewertung der Humus- und Nährstoffwirkung führe zu einer Verbesserung der Düngungsberatung, leiste einen Beitrag zur Erhöhung der Nährstoffeffizienz und diene auch der Information von politischen Entscheidungsträgern. Das Projekt, das im Februar 2019 gestartet ist, läuft drei Jahre und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe finanziert. Verbundpartner sind neben der LUFA in Speyer die Humboldt-Universität in Berlin und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. ps

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Wochenblatt Speyer aus Speyer

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