Trauercafé Phönix in Speyer
"Trauer ist nur durch Trauern zu bewältigen"

Das Team im Trauercafé - allesamt Ehrenamtliche - schafft eine Atmosphäre, in der Trauernde miteinander ins Gespräch kommen können | Foto: privat
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  • Das Team im Trauercafé - allesamt Ehrenamtliche - schafft eine Atmosphäre, in der Trauernde miteinander ins Gespräch kommen können
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Speyer. Der Tod ordnet die Welt neu. Eine Erfahrung, die Trauernde meist unvorbereitet trifft. Seit 2004 gibt es in Speyer das Trauercafé Phönix - ein Ort, an dem Trauernde einmal im Monat zusammen kommen, ein Ort, an dem man ihnen zuhört. Hier können Hinterbliebene Gefühle wie Verzweiflung, Zorn oder Wut zulassen und offen über ihre Gedanken sprechen - mit Menschen, die aus eigener Erfahrung wissen, wie sehr der Tod eines geliebten Menschen das eigene Leben erschüttert.

Petra Gutekunst, die das Trauercafé ins Leben gerufen hat, hat am eigenen Leib erfahren, wie das ist. Sie war junge Mutter von drei Kindern, als ihr Mann starb. Und unendlich traurig. Auch sie hat ihr Leben anschließend komplett neu aufstellen müssen. "Es ist wichtig, der Trauer einen Platz zu geben", sagt sie. Im Trauercafé ist das möglich. Das Angebot wird von Tag eins an sehr gut angenommen, denn für Trauernde gab es bis zu diesem Zeitpunkt kaum Angebote. Seitdem hat die Leiterin des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes ein Team an Ehrenamtlichen aufgebaut, das sich um alle Trauernden, aber ganz besonders um die kümmert, die zum ersten Mal da sind. "Bei neuen Trauernden ist es wichtig, dass sie eins zu eins betreut werden", sagt die zertifizierte Trauerbegleiterin.

Petra Gutekunst ist die Leiterin des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes in Speyer und hat 2004 das Trauercafé ins Leben gerufen | Foto: privat
  • Petra Gutekunst ist die Leiterin des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes in Speyer und hat 2004 das Trauercafé ins Leben gerufen
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Wer brutal damit konfrontiert wird, dass das Leben endlich ist, der ist gezwungen sich mit Tod und Trauer auseinanderzusetzen - kein sehr angesagtes Thema in unserer modernen Gesellschaft, in der der Tod fast schon tabuisiert wird. Wer Verlust selbst erlebt hat, kann besser nachvollziehen, wie herausfordernd die Zeit der Trauer sein kann. Davon ist Petra Gutekunst überzeugt. Und daher sei der Austausch der Trauernden untereinander so wertvoll. Manche kommen kurz nachdem sie einen Verlust erlitten haben ins Trauercafé, andere erst ein oder zwei Jahre später. Jeder und jede trauert anders. Und jeder und jede muss für sich herausfinden, was er in der Situation braucht. Aber generell gilt: Trauer ist nur durch Trauern zu bewältigen. So etwas wie eine Abkürzung gibt es nicht.

Petra Gutekunst selbst fühlt sich getragen von ihrem christlichen Glauben, aber das Angebot im Trauercafé richtet sich an alle Menschen - unabhängig von ihrer Konfession. Das Trauercafé öffnet das nächste Mal seine Pforten im Treff in den Räumen der Pamina-Stadtresidenz am Dienstag, 12. April, von 15 bis 17.30 Uhr. Weitere Termine sind am 10. Mai, 14. Juni, 12. Juli, 13. September, 11. Oktober, 8. November und 13. Dezember.

Das Team im Trauercafé - allesamt Ehrenamtliche - schafft eine Atmosphäre, in der Trauernde miteinander ins Gespräch kommen können | Foto: privat
Petra Gutekunst ist die Leiterin des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes in Speyer und hat 2004 das Trauercafé ins Leben gerufen | Foto: privat
Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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