Ausstellungseröffnung am 28. September im Kulturhof Flachsgasse
„4 mal Götze - eine Hallenser Künstlerfamilie“

Irgendwann ist immer jetzt (nach Cranach dem Älteren), 2017, Öl auf Leinwand (evtl. nicht in Ausstellung zu sehen).  | Foto:  Moritz Götze
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  • Irgendwann ist immer jetzt (nach Cranach dem Älteren), 2017, Öl auf Leinwand (evtl. nicht in Ausstellung zu sehen).
  • Foto: Moritz Götze
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Speyer. Die städtische Galerie und der Kunstverein laden ein zur Eröffnung der gemeinsamen Ausstellung „4 mal Götze - eine Hallenser Künstlerfamilie“ am Freitag, 28. September, um 18 Uhr im Kulturhof Flachsgasse. Die Ausstellung ist dann bis zum 18. November jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr zu sehen. So viel Harmonie verblüfft. Mutter, Vater, Sohn und Schwiegertochter – da kommen einem sonst nur Handlungsabläufe voller Reibereien in den Sinn. Die Künstlerfamilie Götze aus Halle an der Saale ist eine bemerkenswerte Ausnahme. Dieses Phänomen kommt zu seinem Erfolg, weil ein Gleichgewicht der eigenwilligen Charaktere die Familie stabilisiert, jeder sich auf das konzentriert, was er am besten kann und den anderen nirgends reinredet.

Der ewig jugendliche Held

Bei Moritz Götze ist es der ewig jugendliche Held, der mit Revolver, Laptop, Spitzhacke und purer Willenskraft überall hin kommt. Götze entmythologisiert jeden noch so schwerwiegenden
Stoff. Eine Bildreinigung durch empathische Pop-Art. Moritz Götzes Helden scheitern nicht. In seinen Bildern kann nicht mal jemand zweifelnd in den Schattentreten, denn Schatten gibt es nicht in dieser Bilderwelt, in der die Dinge alle von innen leuchten,
als hätte jeder Geröllbrocken, die Palmen, die Frisuren der Damen, einfach jedes Teil eine eingebaute Solarzelle mit Leuchtdiode. Und dräut irgendeine Gefahr, bleiben selbst die Düsenjäger an ihren puddinggleichen ornamental gekringelten Kondenswolken am Himmel kleben.

Balance von Beobachtung und Erinnerung

Inge Götze ist Zeichnerin, Malerin, Textilkünstlerin – sie arbeitet mit und auf Papier. Die Harmonie ihrer Bilder entsteht aus der Balance von Beobachtung und Erinnerung. Sie konzentriertsich auf das, was nicht einfach im Ding, sondern sich eher noch in der Betrachterin selbst findet. Ihre Bilder sind Neuerfindungen von Landschaften, von Licht und Luftbewegungen, von Gewächsen und dem tragenden Erdreich. Es sind Protokolle von Anschauungen, Nachdenken und Sehen, innere Versenkung und längerer Gedankenspiele. Das Ornament interessiert nur noch als halb abgebautes Gerüst, als rudimentärer Unterbau, der gebrochen in der Konstruktion steckt.

Sichtbarer Luxus ruhender Zeit

Grita Götze fertigt die Zugabe zum Tag, das Edle, den Tafelaufsatz der verfeinerten Sinnlichkeit. An diesen Gefäßen arbeitet die Künstlerin wochenlang. Das ist der sichtbare Luxus ruhender Zeit. Die Kunst der Glasur- und Engobenmalerei lässt die festen Scherben transparent werden, die Bilder ummanteln das Gefäß wie eine Illusion von Raumtiefe. Das ist die vierte Dimension, das Bild auf der Vase ist ein neuer Raum, die feste Form wird durch die erzählerische Malerei durchsichtig. Das sind Traumgefäße, Behältnisse für Erzählungen, Schaustücke feiner Märchen zwischen Blattwerk und Gräsern. Die Haut der Gefäße ist ihre Bemalung. Eine prächtige florale Schutzschicht.

Das Kuriose steht neben dem Schrecken

Wasja Götze gehört zu den an weniger als einer Hand abzulesenden relevanten Pop-Art-Künstlern in Ostdeutschland. Bei aller Bissigkeit ist der Maler so gütig die klaustrophobische und irrationale Welt in klare schöne Formen zu bringen. Wasja Götze malt immer unverschlüsselt. Seine Bilder sind ein Selbstversuchin Autonomie, die ganze Zeit mit ungewissen Ausgang. Das Kuriose steht neben dem Schrecken. Dazu kommt der gute Schuss Hybris und Adrenalin des einsamen Straßen-Radrennfahrers. Bei Wasja Götze schickt sich dieser Radrennfahrer an, in einem undurchschaubaren Labyrinth aus verschachtelte Räumen und überlagerten Ebenen eine Piste zu finden. ps

Autor:

Wochenblatt Speyer aus Speyer

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