Süd-West Sonne für die Ukraine
Ein gut funktionierendes Netzwerk der Hilfe

Drei von vier Vorstandsmitgliedern des Vereins Süd-West Sonne für die Ukraine beim Hilfseinsatz in Polen: Kensington Potter Stephens, Tamara Schmidt und Dawid Dymek (von links) | Foto: privat
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Römerberg. Die Hilfsbereitschaft im deutschen Südwesten angesichts des Krieges in der Ukraine ist riesengroß. Auch für Dawid Dymek aus Römerberg stand von Kriegsbeginn an fest, dass er helfen möchte. Der gebürtige Pole hat die doppelte Staatsbürgerschaft, spricht fließend Polnisch und war bereit, seine freie Zeit zu investieren, um Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze zu transportieren.

So ist er in Kontakt gekommen mit der Organisation Süd-West Sonne für die Ukraine, junge Menschen aus der Region, die genau das machen - und auf dem Rückweg Geflüchtete aus der Ukraine zu Gastfamilien in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mitnehmen. Inzwischen hat Dawid Dymek maßgeblich daran mitgearbeitet, die Hilfsorganisation in einen Verein umzuwandeln und ist eines von vier Vorstandsmitgliedern. In der kurzen Zeit - die Aktion startete am 2. März, knapp eine Woche nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine, der Verein wurde am 1. April gegründet - ist es dank großen Engagements jedes Einzelnen außerdem gelungen, ein gut funktionierendes Netzwerk der Hilfe aufzubauen.

Die Gründungsmitglieder des Vereins, der seinen Sitz in Römerberg hat, zusammen mit der Gründerin der Partnerorganisation in Breslau (vorne rechts) vor The Wroclaw Stop, einem Ort, an dem 26 Geflüchtete in Breslau einen Platz zum Übernachten und Durchatmen finden | Foto: privat
  • Die Gründungsmitglieder des Vereins, der seinen Sitz in Römerberg hat, zusammen mit der Gründerin der Partnerorganisation in Breslau (vorne rechts) vor The Wroclaw Stop, einem Ort, an dem 26 Geflüchtete in Breslau einen Platz zum Übernachten und Durchatmen finden
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Die Helfer fahren jedes Wochenende nach Polen. Zwei Mal hat der 25-Jährige, der bei BASF in Ludwigshafen als Elektroniker für Automatisierungstechnik arbeitet und dort bald eine Meisterstelle antritt, bereits selbst in Chelm Dinge des alltäglichen Bedarfs an die ukrainische Organisation "Humanist Poltava" übergeben. Mit deren Gründer, dem Ukrainer Igor Siryk, stehen die Helfer, die in Römerberg, Karlsruhe und Göppingen wohnen, in engem Kontakt und wissen so genau, was im Landesinneren der Ukraine gerade gebraucht wird.

"Die Spendenbereitschaft ist riesengroß", ist die Erfahrung von Dawid Dymek. Die Menschen zeigen sich solidarisch mit den Ukrainern und geben gerne. Nur nicht immer das, was vor Ort auch gebraucht wird. "Wir sammeln nur Hilfsgüter, die aktuell auch benötigt und von unseren Kontaktleuten direkt an der Grenze abgeholt und ins Landesinnere befördert werden", sagt der engagierte Helfer. So entgeht die Organisation dem Chaos, das an vielen Grenzpunkten und Zwischenstationen inzwischen herrscht. Viele Spendenkartons versauern an der Grenze.

In Chelm in Polen übergibt der Verein die Sachspenden an "Humanist Poltava". Durch die enge Zusammenarbeit mit der ukrainischen Organisation weiß man bei Süd-West Sonne für die Ukraine stets ganz genau, was vor Ort am dringendsten gebraucht wird. | Foto: privat
  • In Chelm in Polen übergibt der Verein die Sachspenden an "Humanist Poltava". Durch die enge Zusammenarbeit mit der ukrainischen Organisation weiß man bei Süd-West Sonne für die Ukraine stets ganz genau, was vor Ort am dringendsten gebraucht wird.
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Derzeit fehlt es an haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Konserven mit Fleisch, Fisch oder Eintopf, Cracker und Kekse, Waffeln, Schokolade und Babynahrung aller Art. Außerdem werden Feuchttücher, Windeln und frei verkäufliche Medikamente wie etwa Schmerzsalben, Schmerztabletten oder Hustensaft benötigt. Wer Sachspenden abgeben möchte, der kann das gerne bei Jadwiga Dymek - Dawids Mutter - in der Madenburgstraße 22 in Römerberg tun, Vorankündigung unter 0173 3247679 erbeten.

Die Transportfahrzeuge fahren nicht leer zurück, sondern nehmen Flüchtende mit. Bislang waren das etwa 170 Menschen, die vor dem Krieg geflohen und im Großraum zwischen Mannheim und Stuttgart untergekommen sind. Die oft traumatischen und verstörenden Kriegserlebnisse der ukrainischen Frauen und Kinder gehen auch den Helfern an die Nieren. Um so wichtiger ist es ihnen, dass die Geflüchteten zu passenden Gastfamilien kommen und die Vermittlung "mit Herz und Verstand" erfolgt. Auch vor Ort betreut das Helfernetzwerk die Neuankömmlinge weiter und hilft beim Ankommen.

An Gastgebern mangelt es der Organisation bislang nicht. Dennoch: Wer aus Römerberg oder Umgebung Kriegsflüchtlinge bei sich aufnehmen möchte, darf sich gerne bei Dawid Dymek unter 0173 5476408 melden. Ebenfalls nach wie vor gesucht: Freiwillige, die den Verein bei seinen Fahrten nach Polen als Fahrer unterstützen, und Spender, die Spritkosten übernehmen oder geeignete Fahrzeuge - Kleinbusse mit vielen Sitzen zum Beispiel - zur Verfügung stellen. Natürlich gibt es eine Spendenquittung. Auch dafür war die Vereinsgründung - Vereinssitz ist Römerberg - wichtig.

Igor Siryk von "Humanist Poltava" sorgt dafür, dass die Spenden aus dem deutschen Südwesten dort ankommen, wo sie gebraucht werden. | Foto: privat
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Weitere Informationen

https://www.xn--sd-west-sonne-fr-ukr-peco.eu/
https://www.facebook.com/suedwestsonnefuerukr/
https://www.facebook.com/humanist.poltava
Telefon: 0173 5476408

Spendenkonto

DE57 5479 0000 0001 6772 68
Volksbank Kur- und Rheinpfalz

Spenden über Paypal an swsonne@outlook.com

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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