Gedenkfeier in Maxéville zum 100-jährigen Kriegsende
Es lebe der Frieden! Es lebe Frankreich! Es lebe Deutschland!

Im Rahmen einer Gedenkfeier wurde in Maxéville, der Partnerstadt von Ramstein-Miesenbach, den Schrecken der beiden Weltkriege gedacht  FOTO: LAYES
  • Im Rahmen einer Gedenkfeier wurde in Maxéville, der Partnerstadt von Ramstein-Miesenbach, den Schrecken der beiden Weltkriege gedacht FOTO: LAYES
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Ramstein-Miesenbach. Als „eine entsetzliche menschliche Tragödie für unsere beiden Länder“ bezeichnete Bürgermeister Christophe Chosserot bei der Gedenkfeier am vergangenen Sonntag in Maxéville, der französischen Partnerstadt von Ramstein-Miesenbach, den Ersten Weltkrieg. Und Bürgermeister Ralf Hechler ergänzte: „Zwei erbittert geführte Weltkriege haben zu fast unerträglichem Leid unserer Völker geführt.“
Bürgermeister Hechler war der Einladung seines Amtskollegen Chosserot gefolgt und zum französischen Nationalfeiertag am 11. November in die Partnerstadt gekommen. Beide erinnerten zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges 1918 an das Leid und die Schrecken des Krieges aber auch an die damals noch unvorstellbare Versöhnung und Freundschaft der deutschen und der französischen Nation.
An den Feierlichkeiten in Maxéville, die am Morgen mit einer Messe in der Pfarrkirche der Stadt begannen und anschließend am Ehrenmal auf dem Friedhof fortgesetzt wurden, nahmen auch militärische Abordnungen der französischen und der deutschen Luftwaffe teil, die im NATO-Hauptquartier auf dem Flugplatz Ramstein stationiert sind. Für die deutsche Seite legte Oberst André Knappe einen Kranz an der Gedenkstätte für die Gefallenen aus Maxéville der beiden Weltkriege nieder.
Musikalisch gestaltet wurde die Gedenkfeier vom Fanfarenzug und dem Chor der Grundschule aus Maxéville. Auch trugen die Schülerinnen und Schüler Texte in Französisch vor. Bürgermeister Chosserot meinte mit Blick auf das heutige Europa, dass der Ungeist der Spaltung, der Schließung von Grenzen sowie der Isolation und des Nationalismus noch immer am Wirken sei und nannte als Beispiele Länder wie Polen, Ungarn, Italien, die USA, Russland und Brasilien. Auch in Frankreich gebe es öffentliche Reden, in denen der Rückzug aus Europa und die Ablehnung der europäischen Einigung befürwortet werde. „All diese Aussagen des Rückzugs, des Rassismus, des Nationalismus und die Hassreden lehne ich ab“, so Chosserot.
An die gewachsene Freundschaft zwischen Deutschen und Franzosen erinnerte Bürgermeister Ralf Hechler.
Heute könnten die Jugendlichen beider Länder kaum verstehen, dass sich Deutsche und Franzosen einmal voller Hass gegenüber standen und sich gegenseitig umbrachten. Es gebe keine Grenze mehr, die die Menschen aus den Partnerstädten daran hindere sich gegenseitig zu besuchen. Frankreich und Deutschland gehörten dem gleichen Wertebündnis, der Nato, an, beide seien Aktivposten der EU und zahlten ihre Waren und Einkäufe in der gleichen Währung. Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde vor 27 Jahren habe „unzählige wunderbare Begegnungen“ zur Folge gehabt. Hechler abschließend: „Ich persönlich erhoffe mir, dass diese Deutsch-Französische Freundschaft unserer beiden Städte genauso ehrlich, herzlich und intensiv bleibt und wir noch ganz viele gemeinsame Jahre Seite an Seite zusammenwachsen können.“
Mit einem Empfang in der Sporthalle der Grundschule, dem Austausch von Geschenken und einem gemeinsamen Mittagessen in Maxéville endeten die Feierlichkeiten. Damit endete auch das „Jahr der Partnerschaft“, das beide Städte Anfang Dezember 2017 in Maxéville ausgerufen hatten. Doch stehen die nächsten Termine bereits fest. So kommt am 9. Dezember eine Delegation aus Maxéville zum deutsch-amerikanischen Weihnachtskonzert und am 19. Januar treffen sich die Partnerschaftsausschüsse beider Städte in Ramstein-Miesenbach zur Jahresplanung.sla

Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Landstuhl

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