Glosse im Wochenblatt Pirmasens

Hochzeit "machen"

„Ganz in weiß, mit einem Blumenstrauß…“ ist eine olle Schnulze des unvergessenen Roy Black, die heute wieder Tränen in die Augen der holden Weiblichkeit zaubert. Schon das Wort „Hochzeit“ löst in femininen Kreisen eine Hysterie aus, wie seit rund 30 Jahren nicht mehr.
Jetzt hat auch der beliebteste Junggeselle des europäischen Hochadels die Ringe getauscht mit seiner Märchenprinzessin – ein Medienereignis, das Millionen von Fans am TV oder per Internet verfolgt haben.
Nicht nur Harry und Meghan wissen, dass heiraten megatrendy ist. Man(n) traut sich wieder, ob romantisch wie einst „Sissi“ Romy Schneider oder als happy Hippie-Braut wie Kate Moss. Andere lieben den extremen Kick und geben sich zwischen Himmel und Erde das Ja-Wort. Selbst tief auf dem Meeresboden, umgeben von unzähligen Fischen, versprechen sich Paare „Treue bis in den Tod“.
Ganze Branchen leben vom „Drumherum“ eines Ehegelöbnisses – und das nicht mal schlecht. Je origineller eine Location, desto begehrter. Nun steht Fallschirmspringen in Pirmasens nicht im Fokus und ein größeres Gewässer als den Eisweiher können wir auch nicht aufweisen. Aber wir haben Natur pur, Laub- und Nadelbäume, Heidelbeersträucher, verwitterte Sandsteinfelsen und blühende Wiesen. Mitten in dieser grünen Idylle das ehemalige „Waldklassenzimmer“, das sich als Hochzeitsgemach wunderbar eignet. Wie einst im Paradies könnten sich total erdverbunden das Brautpaar im Eva- und Adamskostüm das Ja-Wort geben. Ganz ohne Schnickschnack und großem Tamtam.
Ein zweiter Ort für eine nichtalltägliche Eheschließung wäre die „Eulenkirche“ zwischen Staffelhof und Petersberg. Hier soll einst die Muttergottes erschienen sein. Deshalb hat man an dieser Stelle eine Open-Air-Kapelle errichtet mit Marienstatue und buntem Blumenschmuck. Mit dem Segen der Madonna stünde dem frisch getraute Paar der gemeinsame Lebensweg offen.
Wir finden: „Hochzeit machen“ ist toll.