Theaterstück von Joachim Meyerhoff in der Festhalle
Den Familienwahnsinn mit Humor nehmen

Schauspieler Jonas Anders führt als Erzähler durch das Stück „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“.  Foto: G2 Baraniak
  • Schauspieler Jonas Anders führt als Erzähler durch das Stück „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“. Foto: G2 Baraniak
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Pirmasens. Mit dem Bestseller „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ gastiert das Altonaer Theater am 5. Februar, 20 Uhr, in der Festhalle. Regisseur Christof Küster bringt mit dem Stück zum ersten Mal einen der autobiografisch gefärbte Romane aus dem Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“ von Joachim Meyerhoff auf die Bühne.
Das zweite Buch des Lebenserinnerungsprojektes, im dem der aus Homburg/Saar stammende Schauspielstar und Bestsellerautor sein Erwachsenwerden beschreibt, avancierte mit seinen humorigen Betrachtungen des ganz normalen Familienwahnsinns binnen kürzester Zeit zum Bestseller.
Eine Kindheit in der Anstalt – was im ersten Moment seltsam klingt, ist für den zehnjährigen Josse Alltag. Sein Vater leitet eine Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Schleswiger Hesterberg, seine Mutter organisiert den Alltag, und die Brüder ärgern ihn. Klingt alles irgendwie normal und doch wieder nicht.
Joachim Meyerhoff erzählt in dieser zum Teil autobiografischen Geschichte auf liebevolle und humorvolle Weise von einer ganz normalen Familie an einem außergewöhnlichen Ort, deren Mitglieder aneinander hängen, aber auseinandergerissen werden. Und von einem Vater, der zwar in der Theorie glänzt, in der praktischen Welt aber seine Schwierigkeiten hat. Wer schafft es sonst, den Vorsatz zum 40. Geburtstag, endlich Sport zu treiben, gleich mit einer Bänderdehnung zu bezahlen und die teuren Laufschuhe nie wieder anzuziehen?
Schreiend komisch und dann wieder tief berührend zeichnet Joachim Meyerhoff, Burgschauspieler und Ensemblemitglied des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, Figuren und Situationen in seinem Roman, die für Außenstehende alles andere als normal erscheinen. Wobei sich natürlich die Frage stellt: Was ist schon normal? Der Norddeutsche Rundfunk urteilte nach der Premiere: „Das Stück ist auch ein Familienporträt der alten BRD: Wir sehen eine bestimmte Familie – und doch alle Familien gleichzeitig. Ob Buddenbrooks oder Denver-Clan – oder wie hier die Meyerhoffs: Man blickt in einen Spiegel. Das bewegt, denn Josse wird erwachsen“.
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, ist seit 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“ trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. 2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Für seinen Debütroman wurde er 2011 mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis und 2012 mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Im September 2016 erhielt er den Nicolas-Born-Debütpreis, den Euregio-Schüler-Literaturpreis, im Januar 2017 die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Im Mai 2017 wurde Joachim Meyerhoff in der Sektion Darstellende Kunst in die Akademie der Künste aufgenommen und von der Fachzeitschrift Theater heute im September zum Schauspieler des Jahres 2017 gewählt. Außerdem gewann er im November des gleichen Jahres den Nestroy-Theaterpreis als bester Schauspieler für „Die Welt im Rücken“. ak/ps

Info: Eintrittskarten sind im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz, Telefon: 06331/842352, E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de erhältlich. Die Abendkasse ist am Veranstaltungstag ab 19 Uhr geöffnet.

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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