Konzert in der Johanneskirche Pirmasens
"Hörbare Bilder"

Unter Leitung von Volker Christ musiziert der Junge Kammerchor Pirmasens am Immanuel-Kant-Gymnasium (unser Bild) zusammen mit den „Young Vocals“ und dem Kammerorchester der städtischen Musikschule Heidelberg in der Johanneskirche am Exe.  Foto: ps
  • Unter Leitung von Volker Christ musiziert der Junge Kammerchor Pirmasens am Immanuel-Kant-Gymnasium (unser Bild) zusammen mit den „Young Vocals“ und dem Kammerorchester der städtischen Musikschule Heidelberg in der Johanneskirche am Exe. Foto: ps
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Pirmasens. In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Pirmasens findet am 28. April, 19 Uhr, ein Konzert des Jungen Kammerchors Pirmasens am Immanuel-Kant-Gymmnasium mit Volker Christ an der Spitze in der Johanneskirche am Exerzierplatz statt. In Kooperation mit dem Jugend-Kammerchor „Young Vocals“ aus Eppelheim unter der Leitung von Dr. Valerie Schnitzer und einem Streicher-Kammerchorchester der Musikschule Heidelberg wird unter anderem die „Sunrise Mass“ des norwegischen Komponisten Ola Gjeilo aufgeführt. Die überregionale Kooperation zweier junger Chöre und eines Jugendkammerorchesters gilt als ein interessantes Pilotprojekt.
Die „Sunrise Mass“ von Ola Gjeilo wurde im November 2008 in Oslo uraufgeführt. Die Musik ist scheinbar eingängig und einfach, geradeaus, emotional; sie geht leicht ins Ohr, entfaltet dabei aber auch ihre große Komplexität und Vielschichtigkeit. Nur sechs musikalische Themen, die in unterschiedlicher Gestalt immer wiederkehren, genügen dem Komponisten, um den gesamten Text des Ordinariums der lateinischen Messe zu vertonen. Dabei enthüllt er eine Struktur die über die Wortbedeutung des lateinischen Textes hinausgeht: Die Vertonung ist angelegt als eine metaphysische Reise vom Himmel zur Erde. Die Musik kreiert hierbei „hörbare Bilder“.
Valerie Schnitzer studierte an der Universität und Musikhochschule in Freiburg/Breisgau unter anderem Schulmusik, Violoncello, Dirigieren, Gesang und Musikwissenschaft. Nach ihren künstlerischen und pädagogischen Abschlüssen arbeitete sie als wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiterin am Institut für Musikpädagogik der Universität Frankfurt/Main, wo sie 1994 zum Dr. phil. promovierte.
Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Eppelheim entwickelt sie seit 1996 ein neues musikpädagogisches Konzept: die Gesangsklassen. Damit verhilft sie dem Fach Musik zu einem zentralen Schwerpunkt, das ab 2004 als Profilfach gilt. Die gesamte Musiktheorie und -geschichte wird über Stimmbildung und Singen vermittelt, die Schüler entfalten so bereits früh professionelle Leistungsfähigkeit und Arbeitshaltung. Lehraufträge führten Valerie Schnitzer an zahlreiche Hochschulen und Akademien im In- und Ausland, im Juli 2008 veröffentlichte der Schott-Verlag ihr Lehrbuch über das Eppelheimer „Singklassen“- Modell.
Der typisch jugendliche, strahlende Klang der „young vocals“ aus Eppelheim und seine musikalische Intensität hat schnell aufhorchen lassen. Das Ensemble erhielt Einladungen zum „Schwetzinger Orgelsommer“ ebenso wie zum „Heidelberger Frühling“ und von der „Waldkircher Orgelstiftung“. Neben regelmäßigen Konzerten erschienen bislang mehrere CDs, live und als Studioproduktionen. Auch in Rundfunk und Fernsehen und mit eigens für diesen Chor geschriebenen Uraufführungen erschienen die „vocals“.
Unter der Leitung von Volker Christ widmen sich rund 30 Sänger (Schüler, Ehemalige und Lehrer) anspruchsvoller Chormusik aus allen Epochen der Musikgeschichte. Neben seinen regelmäßigen Auftritten bei den Schulkonzerten hat der Junge Kammerchor Pirmasens am Immanuel-Kant-Gymnasium in den letzten Jahren jeweils ein größeres Werk einstudiert: Im Herbst 2011 war es Bachs Motette „Jesu meine Freude“ (gemeinsam mit dem Pirmasenser Jugendchor „Unisono “ unter Maurice A. Croissant). Bob Chilcotts Requiem (2010 komponiert) folgte 2012. Das Rock-Oratorium „Eversmiling Liberty“ wurde anlässlich des Rheinland-Pfalz-Tages 2013 aufgeführt und war das dritte Projekt dieser Art.
Zweimal trat der Chor bereits im neu restaurierten Kuppelsaal der Alten Post auf: Das Programm „Awaken the music!“ war im Herbst 2013 das erste Konzert in diesen Räumlichkeiten, 2014 folgte das Programm „Sun, Moon, Sea and Stars“. 2015 führte der Chor in Deutscher Erstaufführung die 2013 komponierte St. John-Passion von Bob Chilcott auf. Die „Songs of Peace“ des britischen Komponisten Will Todd waren das Herbstprojekt 2015 in der Johanneskirche, und im April 2016 gab es die vielumjubelte Aufführung der Tango-Messe „Misa a Buenos Aires“ von Martin Palmeri in der Pirmasenser Festhalle. „Dances of Time“ war der Titel des Herbstprogramms 2016. Im Mai 2017 folgte mit dem Magnificat des Komponisten Kim Andre Arnesen ein weiteres Oratorium, das erste mit Musik eines nordeuropäischen Komponisten.
Das Jugendsymphonieorchester Heidelberg hat an der Musik- und Singschule Heidelberg eine jahrzehntelange Tradition. Es wurde in den 70er Jahren von Helmut Bielfeld gegründet. Seit dem Ausscheiden von Axel Schweikert leitet der ehemalige Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Heidelberg, Thomas Kalb das Orchester.
Volker Christ leitete im Sommer 2017 als Gast ein Sinfoniekonzert, das im Rokoko-Theater des Schwetzinger Schlosses als Benefizkonzert über die Bühne ging und unter anderem eine Aufführung der Symphonie von Cesar Franck brachte. Diese schöne Zusammenarbeit wird nun mit der „Sunrise Mass“ fortgesetzt. (ps/ak)
Info:
Eintrittskarten zum Preis von 14, ermäßigt sieben Euro, sind ab sofort im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz, Telefon: 06331 842352, E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de erhältlich. Die Abendkasse ist am Veranstaltungstag ab 18 Uhr geöffnet.

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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