Ein Ausnahmemusiker verlässt für immer die Bühne
Sevan Gökoğlu überraschend verstorben

Sevan Gökoğlu | Foto: Korg

Mannheim. Noch am Freitag teilte Sevan Gökoğlu mit seinen Musikerkollegen und Stefanie Heinzmann in Locarno (Schweiz) die Bühne, feierte auf der Piazza Grande ein begeisterndes Konzert. Im Laufe des Montags wurde in den sozialen Medien bekannt: Sevan Gökoğlu, Jahrgang 1982, ist zu Hause in der Nacht auf Sonntag, 21. Juli 2019, viel zu früh verstorben. Die Todesursache wurde bisher nicht bekannt.

Sevan Gökoğlu war ein Ausnahmemusiker, ob als erfahrener Session- oder als kreativer Sudiomusiker – er hatte ein besonderes Gespür für die richtigen Töne im richtigen Moment.
Er bekam erst mit 14 Jahren seine erste Klavierstunde, sein Musikstudium startete er 2005 – neun Jahre später - an der Popakademie Mannheim und bekam dort schnell gute Kontakte in die hiesige Szene zu Musikern wie Matthias „Maze“ Leber, Jason Wright, Gagey Mrozeck oder den ebenfalls schon verstorbenen Robbee Mariano. Später begleitete Gökoğlu Sänger Rolf Stahlhofen oder Uwe Ochsenknecht, sprang bei Edo Zanki ein und begleitete bei „Wir Beaten Mehr“ als Keyboarder Künstler wie Xavier Naidoo, Jan Delay, Joy Denalane, Max Herre, Cassandra Steen, Adel Tawil, J-Luv, Kool Savas und andere. Auch Gregor Meyle, Jan Delay, Rea Garvey oder die Söhne Mannheims sangen schon zu seinen Akkorden. In den letzten Jahren war er Bandmitglied von Joe Whitney, Sasha und ganz aktuell Stefanie Heinzmann.

Sevan sah sich eher als „old school“-Musiker, bevorzugte zumindest im Studio Klavier, Flügel, Rhodes, Wurlitzer E-Piano, Hammondorgel oder analoge Synthesizer anstatt digitaler Klänge. „Ich habe eine Schwäche für analoge und Vintage-Instrumente. Potis und Taster waren mir schon immer lieber als eine Computer-Maus und ein Display. Auch wenn mein Macbook soweit stabil läuft, verzichte ich aus Risikogründen auf einen Laptop auf der Bühne“, sagte er einst in einem Interview. Für den Hersteller KORG stellte er neue Modelle vor, demonstrierte Sounds und Möglichkeiten der Instrumente. Live war er dann doch auf gute Digitalinstrumente angewiesen.  

Zu seinen Vorbildern zählten Stevie Wonder, Herbie Hancock, Keith Jarrett, Chick Corea und Bands wie Earth Wind & Fire, Tower Of Power oder Jamiroquai, aber auch die ebenfalls verstorbenen Prince, Michael Jackson, Ray Charles, George Duke und Jimmy Smith, mit denen er jetzt im Musikerhimmel sicherlich eine große Session startet.
Seine Leidenschaft, seine Musikalität, seine Kreativität und sein Humor werden nicht nur seiner Frau Katia, sondern auch auf ganz vielen Bühnen fehlen.  jv

Sevan Gökoğlu in seinem Element: Produktvorführung für Korg:

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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