Veranstaltungen rund um das Thema „zusammen“
21. Internationale Schillertage

Gastspiel „_jeanne_dark_“ von Marion Siéfert | Foto: Matthieu Bareyre
  • Gastspiel „_jeanne_dark_“ von Marion Siéfert
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Mannheim. Die 21. Ausgabe der Internationalen Schillertage findet vom 17. bis zum 27. Juni 2021 in Mannheim pandemiebedingt vor allem im digitalen Raum statt. Gleichzeitig werden unter freiem Himmel im „NTM-Park“, einer exklusiv errichteten Rauminstallation vor dem Nationaltheater-Gebäude, sowie im Stadtraum künstlerische Arbeiten gezeigt. Ausgehend von Schillers Stück „Die Jungfrau von Orleans“, in dem es der jungen Protagonistin Johanna gelingt, verfeindete französische Truppen zusammenzuführen, um einen gemeinsamen Feind zu besiegen, wird die Frage gestellt, was heute erreichbar ist, wenn alle zusammenhalten.

Bereits seit 1978 zeigen die Internationalen Schillertage herausragende Neuinterpretationen von Friedrich Schillers Werken, dem ersten Mannheimer Hausautor. Sie setzen seine Themen, Ideen und Texte mit internationalen Gastspielen, Eigen- und Koproduktionen sowie einer Festivalakademie ins Verhältnis zu unserer Zeit.

Schillertage 2021 in Mannheim

Das zehntägige Festival wird mit der Eigenproduktion von Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ in der Regie der polnischen Regisseurin Ewelina Marciniak eröffnet. In ihrer Lesart erzählt sie den Mythos neu und fragt, ob Macht immer „männlichen“ Verhaltensmustern folgen muss und ob der Preis von Freiheit und Emanzipation automatisch ein kriegerischer Akt ist.

Zu Gast im Schiller-Stream auf www.schillertage.de samt künstlerischen Nachgesprächen sind außerdem die Inszenierung „Wilhelm Tell“ des Deutschen Nationaltheaters Weimar in der Regie von Jan Neumann, die mit mehreren Preisen ausgezeichnete Produktion „Maria Stuart“ des Deutschen Theaters Berlin (Regie: Anne Lenk) und Antú Romero Nunes Schiller-Mix „Ode an die Freiheit“ vom Thalia Theater Hamburg. Eingeladen war zudem die Inszenierung „Räuber*innen“ (Regie: Leonie Böhm) der Münchner Kammerspiele. Da ein digitaler Stream der Vorstellung nicht möglich ist, beschreiben Leonie Böhm und Ensemblemitglieder stattdessen in einem Gespräch, wie sie aus Schillers philosophischen Konzepten von „Spiel“ und „Freiheit“ eine kollektive Arbeitsweise abgeleitet haben.

Kooperation mit verschiedenen Kultureinrichtungen

Die Schillertage erproben in diesem Jahr neue Formen der Kooperation mit freien Kulturinstitutionen Mannheims. Gemeinsam mit dem Theaterhaus G7 („Made of Mannheim“ von Javaad Alipoor und Chris Thorpe), dem EinTanzHaus („Niemandsland“ von Dimitri de Perrot) und zeitraumexit („Knochenarbeit“ von Vanessa Stern) werden drei Projekte zur Uraufführung gebracht, die gemeinsam entwickelt wurden und die die Vielfalt der künstlerischen Profile der einzelnen Häuser widerspiegeln.
Zudem spannen die diesjährigen Schillertage einen Bogen von Mannheims erstem Hausautor zur Hausautorin der vergangenen Spielzeit, Sivan Ben Yishai. Ihr neues Stück „Wounds Are Forever (Selbstporträt als Nationaldichterin)“, ein Auftragswerk des Nationaltheaters Mannheim, entsteht als Koproduktion mit dem Theater Rampe Stuttgart und wird von Marie Bues zur Uraufführung gebracht.

Von einer jungen Frau, die sich der Welt vor allem über Instagram mitteilt, erzählt das französische Gastspiel „_jeanne_dark_“ von Marion Siéfert (Stream). Für ihre Tanz-Performance „Mailles“ hat die aus Ruanda stammende Künstlerin Dorothée Munyaneza fünf Kolleginnen aus verschiedenen afrikanischen Ländern eingeladen, um gemeinsam eine Geschichte zu weben (Stream). Während der Online-Performance „useless land“ von Catalina Insignares und Carolina Mendonça verbringen Performende und Zuschauende gemeinsam die Nacht – in ihren jeweils eigenen Betten. Das aus China stammende Künstlerduo Zhuo Menting und Li Song geht in „1000 Ears“ anstelle des Publikums spazieren. In der mitreißenden Zoom-Performance „Allegedly“ von Mallika Taneja spricht ein rein weibliches Ensemble live aus Indien über sexuelle Gewalt, Gerechtigkeit und persönliche Dilemmata.

Das von dem Leipziger Künstlerduo „Situation Room„ (Sven Bergelt und Kai-Hendrik Windeler) entworfene Festivalzentrum „NTM-Park“ auf dem Theatervorplatz lädt zum Verweilen ein. Hier sind unter anderem die interaktiven Installationen „Inter-face“ von Benjamin Vandewalle und „Washing Hands“ von Daan’t Sas und Lotte van den Berg zu erleben, ebenso wie „Ein Tag im Licht“, eine Langzeitperformance von und mit Robin Krakowski. Außerdem starten hier verschiedene Audiowalks und Stadtspaziergänge. Im Stadtraum entsteht neben der Sound-Installation „II: Forest of Breath :II“ von Brigitta Muntendorf auch eine interaktive Lichtinstallation.

Weitere Informationen zu den Schillertagen:

Weitere Informationen sind unter www.schillertage.de sowie www.dringeblieben.de zu finden. Tickets für die Live-Veranstaltungen, Zoomtermine und Installationen sind auch über die Theaterkasse sowie telefonisch unter 0621/1680150 oder per E-Mail an nationaltheater.kasse@mannheim.de erhältlich. ps

Autor:

Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße

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