PWV Obernheim -Kirchenarnbach
Wanderung auf den Spuren von Bildhauern, Kelten und Erinnerungen

Schwül und heiß ist es am Mittwoch, 06.06.2018 – 13.30 Uhr am Treffpunkt Wanderhütte Saudell. Schnell sind die 7 Wanderer in Fahrgemeinschaften verteilt und los geht’s in Richtung Rodenbach. Unterwegs kommt Wanderführer Karlheinz Stoll dazu. Ziel ist der Parkplatz an der Schule in Rodenbach. Wir wandern auf dem Skulpturenweg, der von ortsansässigen Bildhauern mit Steinfiguren verschönert wurde. Gleich am Anfang steht ein Frosch, genannt Summstein, nur die seinen Gesang hören, vernehmen weitere wundersame Geschichten auf diesem Weg. Besonders das Rauschen des mannshohem Schilfgrases und der alten Bäume. Sie erzählen von einem Jungen, der vor vielen Jahren immer übers Moor lief, was verboten war, vorbei an Kesselbrunnen, die bis zu 10 m tief mit klarem Wasser gefüllt waren und auf dem Grund der weiße Sand leuchtete . Eines Tages ging der Lausbub in eine alte Kneipe und vergaß die Zeit. Zu Hause waren die Angehörigen in heller Aufregung und Sorge und suchten bis in die Nacht nach ihm. Der Junge war aber in der Zwischenzeit schon längst zu Hause. War da nicht ein schelmisches Leuchten in den Augen unseres Wanderfreundes Karlheinz? Heute ist davon nichts mehr zu erahnen, die Natur hat alles überwachsen, hier ist das Moor verschwunden. Wir wandern um das Schafseck herum und ein großer Hügel mit einem ungewöhnlichen Stein oben drauf ist vor uns. Davor ist ein Heidegericht mit 13 Stühle und einem Tisch aus Stein vom 15. Jahrhundert. Der Hügel ist das Grab eines keltischen Fürsten. Wir gehen hinein und sehen eine weiße Gestalt in Linnen gewickelt mit alten Grabbeigaben hinter Glas, es ist angenehm kühl in dem Raum. Weiter geht es auf dem Weg am Waldrand, da ist in der Ferne ein Donnern, Donar der Donnergott schwingt seinen Hammer und dunkle Wolken sind am Himmel. Wir überqueren den Moorbach, das Schilf rauscht und leise flüstert die Moorhexe „ pass auf“. oder war das der Wind? Wir laufen am Wasserreservoir von Rodenbach vorbei und das Grollen wird lauter. Die Wanderung abkürzen oder nicht, aber Karlheinz ist unerschütterlich optimistisch, wir weniger. An einer Bank machen wir noch eine Rast und Erich verteilt seine Leckerlie, wir genießen, mit Blick zum Himmel. Nur unser Wanderfreund lacht und weiter geht es an moosbedeckten Baumstümpfen und geheimnisvollen Büschen vorbei, die Feenwelt im Bruch. Der Panoramaweg macht seinem Namen alle Ehre, schön ist es hier. Wenn nur das Donnern nicht wäre. Endlich kommt das Hundeheim in Sicht, wir sitzen draußen, trinken etwas und schauen den Hunden beim Training zu. Da ruft Kathi an und teilt uns mit, in Hohenecken hagelt und regnet es furchtbar. Karlheinz lacht und sagt - hier nicht. Zurück zum Parkplatz laufen wir über die alte Steige, eine ehemalige Straße nach Kaiserslautern – und kein Tropfen Regen bis jetzt. Ob unser Karlheinz wohl einen guten Draht zu Petrus hat? Ich glaube ja. Auf dem Heimweg fahren wir über die Höhenstraße nach Obernheim, der Dunst liegt unten im Tal. Da höre ich eine Stimme im Auto sagen, die Füchse kochen Kaffee. Ja, könnte sein, so kommen Kindheitserinnerungen auf.

Autor:

Helma Mistler aus Landstuhl

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