Die Ära Franz Müller als Leiter des BfT geht zu Ende
Den Tourismus in Landau in Schwung gebracht

Franz Müller war der erste und bisher einzige Leiter des BfT und geht im März in den Ruhestand.  | Foto: Klein
  • Franz Müller war der erste und bisher einzige Leiter des BfT und geht im März in den Ruhestand.
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Von Thomas Klein

Landau. Jede Ära geht einmal zu Ende. Das gilt auch für Franz Müller, der seit 1985 als Geschäftsführer das damals neu geschaffene Büro für Tourismus leitet. Ende März geht er in den Ruhestand und arbeitet derzeit seinen Nachfolger Bernd Wichmann ein.Es war alles ganz neu, als Franz Müller seinen Dienst bei der Stadt begann. Der ausgebildete Lehrer hatte Vertretungsdienste in der Maria Ward Schule und in Hauenstein übernommen und sollte dann in Prüm eine Vertretungslehrerstelle antreten, als er Kenntnis bekam, dass im Bad Bergzaberner Haus des Gastes ein Veranstaltungsmitarbeiter gesucht wurde. Hier lernte er das Handwerkszeug in seinem künftigen Metier, sammelte Erfahrungen.

Dem früheren OB Dr. Christof Wolff habe er es zu verdanken, dass ihn der Weg nach Landau führte. Damals gab es in der Stadt nur das Kultur- und Verkehrsamt, Vereine wie der Elwetrittcheverein organisierten den Lätareumzug. „Dr. Wolff erkannte die Zeichen der Zeit und führte mit dem Büro für Tourismus eine neue Stelle mit neuen Aufgaben in Sachen Werbung für die Stadt ein“, war Müller der neue Mann an neuer Stelle, also der erste und bisher einzige Geschäftsführer des BfT.
„Es gab damals weder ein Unterkünfteverzeichnis noch Stadtführungen“, erinnert sich Müller an die Anfangszeit, als auch im damaligen Ratskeller im Alten Kaufhaus gemeinsam mit Claus Schreiner bewirtet wurde. Fünf Jahre wurde noch der Blumenkorso durchgeführt, doch Traditionen wurden immer stärker durch neuere zeitgemäße Events ersetzt.
So ging aus dem damaligen Altstadtfest am Kleinen Platz der Landauer Sommer hervor, der heute sich auf sieben Bühnen durch die gesamte Stadt zieht. Aus dem kleinen Weihnachtsmarkt an der Stiftskirche entstand unter Mitwirkung von Werner Havekost der Kunsthistorische Thomas Nast-Nikolausmarkt auf dem Rathausplatz. Anfangs ging er nur über sechs Tage und die Kunsthandwerker saßen in den Kojen des Fests des Federweißen.
Schon lange werden beheizte Pavillonzelte aufgebaut und es geht über 24 Tage.
„Landau ist heute bekannter denn je, das liegt an der äußerst positiven Stadtentwicklung, am Landauer Wein als Alleinstellungsmerkmal und nicht zuletzt an unserer Werbung für die Stadt“, spricht Müller von einem Trend nach oben. Orientiert habe er sich dabei an der bereits bestehenden Weinwerbung beim Verein der Südlichen Weinstraße sowie der Pfalzweinwerbung. Über viele Jahre hat er hier entscheidend im Vorstand mitgewirkt und konnte so Landauer Interessen gut positionieren.
„Werbung für die Stadt lebt aber von Verbindungen, guten Kontakten und zu wissen, wen man als Ansprechpartner finden kann“, kam Müller zugute, dass er schon „immer gut mit Menschen konnte und offen ist“. Bereits 1988 hatte er begonnen, bundesweit Weinfeste nach dem Vorbild der SÜW auf Schloss Blutenburg ins Leben zu rufen.
So entstand das Weinfest in Landau an der Isar, aber auch Deggendorf, Hameln oder Stadtallendorf waren Ziele.
Und wieder war es Zufall, als er über seine Kontakte zu Mercedes in Mannheim für deren Präsentationen auf Messen eine Weinprobierstube betrieb und so „gutes Geld für den gedeckelten Haushalt des BfT verdienen konnte.“ Und aus der Verbindung zu Mercedes ergaben sich immer wieder lukrative Folgegeschäfte. „Geht nicht, gibt’s nicht“ war für ihn schon immer die Devise, und ein „Müller mach mol...“ begleiteten ihn in seinem Amt.
„Wir brauchen in vier Tagen 2500 gefüllte Nikolaussäckchen, wenn es einer schafft, dann du!“ war nur eine dieser Hexereien, die Müller stemmte. Die gefüllten Säckchen waren pünktlich am Bestimmungsort.
9.500 Gäste bei 19.000 Übernachtungen waren es am Anfang 2018 waren es 59.556 Gäste mit 123.207 Übernachtungen, zieht Müller eine stolze Bilanz.
Obgleich, wie er sagt, die Vermarktung einer Stadt im Vergleich zu einer Region nicht einfach ist, insbesondere dann, wenn gerade die Hotelkapazitäten sehr eingeschränkt sind wie am Anfang. Auch in puncto Gastronomie habe man noch Luft nach oben. Städte wie Speyer mit Dom, Rhein oder Judenviertel habe da schon andere Voraussetzungen wie Landau, wo man auf andere Standortvorteile setzen muss.
„Und Landau wird immer attraktiver und beliebter, nicht mehr lange, und wir haben die 50.000er Marke geknackt“, ist sich Müller sicher. Auch wenn er dann die Lorbeeren nicht mehr ernten kann, ein wenig Anteil an der Stadtwerbung hatte er schon.

Autor:

Stefan Endlich aus Wörth am Rhein

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