Vinzentius-Krankenhaus in Landau übt den Notfall
Auf Vielzahl von Verletzten vorbereitet

Auf den möglichen Ernstfall vorbereitet sein. Im Landauer Vinzentius-Krankenhaus wurden die Abläufe bei einem möglichen Notfall geübt. | Foto: ps
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Landau. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Der diesjährige Rheinland-Pfalz-Tag in Annweiler rückt immer näher. Und während man auf der einen Seite vorbereitet, wie man sich den vielen Besuchern präsentieren möchte oder welches Bühnen- und Rahmenprogramm laufen soll, macht man sich an anderer Stelle ganz andere Sorgen: was dann, wenn etwas passieren sollte?
So sieht man im Landauer Vinzentius-Krankenhaus mögliche Vorfälle und bereitet sich auf den Ernstfall mit folgendem Szenario vor: Ein Notruf geht ein. Bei einem Unglück in der Südpfalz wurden wohl mindestens zwölf Personen verletzt. Die Ärzte und das Pflegepersonal werden alarmiert, in wenigen Minuten liefern Krankenwagen die ersten Patienten ein. Mit dieser Übung probt das Krankenhaus den Notfall.
Das Vinzentius-Krankenhaus will vorbereitet sein, sollte es einmal zu einem tragischen Unglück in der Südpfalz kommen. Deshalb stehen Jahr für Jahr sogenannte MANV-Übungen an – MANV steht für Massenanfall von Verletzten. Das fünfköpfige MANV-Ärzteteam stellte das Szenario zusammen und begleitete jeden Schritt der Übung, um sicherzustellen, dass alle Patienten im Ernstfall gut versorgt worden wären.
Der Reihe nach: Um 15 Uhr geht der fiktive Alarm (Stufe 4, 12-16 Verletzte/Erkrankte) ein. Auf Knopfdruck werden die Ärzte und das Pflegepersonal im Krankenhaus alarmiert; auch die Beschäftigten, die frei haben. Sie müssen für diese Übung aber nicht in die Klinik kommen. Dann geht alles Schlag auf Schlag – aber sehr geordnet.
Tische werden ins Foyer getragen und dort als Lagezentrum neben der Notaufnahme aufgestellt: An einem Tisch registrieren sich die einsatzbereiten Ärzte und Pflegekräfte. An einem anderen werden im Ernstfall die Patienten durchgecheckt. Dazwischen steht ein dritter Tisch, von dem aus die Versorgung der Patienten koordiniert wird. Von dort werden die Patienten sowie Ärzte und Pflegekräfte den Räumen zugeordnet. Alles wird an der ebenfalls gerade erst aufgestellten Magnettafel mit dem Raumplan vermerkt, damit jederzeit der Überblick besteht.
Auch drei Plastikkisten mit 50 leeren Patientenakten werden in die provisorische Notaufnahme gerollt. 50 Patienten könnten von den Ärzten und Pflegekräften im Notfall direkt versorgt werden.
Auch bei der Übung kommen immer mehr Ärzte und Pflegekräfte ins Foyer. Schnell werden dort aus den über 100 nach dem Alarm erschienenen Kräften 60 Helfer koordiniert. 15 Minuten nach dem Alarm wird der erste fiktive Patient eingeliefert. Keine echte Person. Auf einem Blatt Paper ist lediglich die Schwere der Verletzung notiert. Entsprechend wird gehandelt: Ein Ärzte- und Pflegeteam wird zusammengestellt und einem Raum zugeordnet. Später sieht das Szenario vor, dass ein Operationsaal benötigt wird. Auch hier wird ein Helferteam beauftragt.
Bei der Übung werden die Behandlungs- und Schockräume und die OPs verplant und genutzt, wie es im Klinikalltag üblich ist im Vinzentius-Krankenhaus, das seit 2008 als einziges Krankenhaus in der Südpfalz als regionales Traumazentrum zertifiziert ist. Es verfügt über die Strukturen, das medizinische Fachwissen und die Ausstattung, um Schwerstverletzte nach einem Unfall optimal zu untersuchen und zu behandeln.
Das regionale Traumazentrum bedeutet für die Menschen, dass Ärzte und Pflegekräfte 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche und an 365 Tagen im Jahr bereitstehen, um Patienten mit schweren Unfallverletzungen vor Ort zu versorgen.
40 Minuten nach dem Alarm würden alle ins Vinzentius-Krankenhaus eingelieferten Patienten versorgt worden sein. Die Übung ist zu Ende. Zufriedene Gesichter bei den beteiligten Ärzten und Pflegekräften. kl/ps

Autor:

Thomas Klein

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