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Multivisionsshow „Naturwunder Island – Zwischen Feuer und Eis“

Die Bühne für die Multiisionsshow | Foto: Brigitte Melder
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Landau. Das Warten hatte ein Ende und so konnte am 19. November kurz nach 19.00 Uhr die Show beginnen, auf die ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut habe. Mit in der langen Schlange links und rechts des Einganges zum Gloria-Kulturpalast in Landau verharrten auch die Eltern von Referent Dr. Oliver Schwenn, die ich zufällig vorher kennenlernte. Nach wenigen Minuten Verzögerung (Corona-Vorsichtsmaßnahmen mussten noch fix umgesetzt werden) begrüßten und kontrollierten die beiden Hauptakteure des Abends Dr. Oliver Schwenn und Yannick Scherthan mit Max Uhl den Einlass der Besucher. Mitarbeiter des Gloria-Kulturpalastes führten jeden Besucher an seinen zugeteilten Platz. Da kamen etliche Meter zustande, denn es war ausgebucht und das will bei 200 Plätzen etwas heißen! Das Publikum setzte sich aus ziemlich gemischtem Klientel zusammen vom Abenteurer, Fotografen über Verwandte und Freunde bis hin zu Kindern und sogar Kinderwagen waren alle da und wollte sich von der Multivisionsshow und dem Fotovortrag über Island verzaubern lassen.

Mit bequemer Beinfreiheit und genügend Abstand zum Nachbarn jedes Besuchers begrüßten die beiden Abenteurer von der Bühne aus das Publikum. Die Leinwand vor lavarotem Hintergrund war gut gewählt, denn es wurde als abschließenden Höhepunkt über die Reise der beiden Protagonisten zum ausgebrochenen Vulkan Fagradalsfjall berichtet und atemberaubende Fotos und ein Film gezeigt. Scherthan und Schwenn erzählten die Vorgeschichte, wie es zu dieser Reise kam. Schwenn kam erst gestern nach 8 Stunden Fahrt von Dänemark, wohin er ausgewandert ist, in der Nähe von Landau an und machte noch in der Nacht mit seinem Freund zusammen bis 3 Uhr Feinschliff am Vortrag.

Es begann mit dem isländischen Sommer und man sah, dass es dort eigentlich keinen Sommer gibt, denn große Eiswürfel lagen am Diamond Beach. Wer will da schon ins Wasser? Der größte Gletscher Islands, der Vatnajökull verliert mehr und mehr an Eismasse und diese Brocken werden ins Meer geschwemmt und wieder an Land gespült.

Es folgten etliche Fotos der dort einheimischen Papageitaucher im Flug, bei der Landung und beim Busseln aufgenommen, eins schöner als das andere. Sie kommen immer ab dem 14. April. Papageitaucher sind sehr zutrauliche Tiere und setzen sich schon einmal ganz nah vor den Fotografen so dass ein Teleobjektiv unnötig wird. Die Musik war hierzu wie auch zu allen anderen Teilen der Show sehr gut und passend ausgewählt.

Die beiden erzählten über ihre ersten Eindrücke als sie erstmals auf Island waren, vom „Golden Circle“ und von der ehemals bewaldeten Insel die aber bereits zu den Zeiten der Wikinger abgeholzt wurden. Heute sind nur noch 1-2 % Islands mit Wald bedeckt.
Mit bedrohlicher Musikuntermalung kam man zum Winter mit seinen speziellen Polarlichtern. Aber auch der Geysir Strokkur war atemberaubend fotografiert. Im Winter sei nur die Ringstraße befahrbar und auch die nur bedingt, denn die Schneestürme seien nicht zu unterschätzen. Es folgten eine Reihe traumhaft schöner Aufnahmen von Polarlichtern. Laut Scherthan habe Schwenn 100 % Erfolgsquote bei seinen Reisen zu den Polarlichtern und somit wahnsinnig viele Fotos, die am heutigen Abend alle von ihm sind. Diese Polarlichter entstehen in einer Höhe von 400 bis 500 km. Die schönste Form des Nordlichtes, so berichtet Schwenn, entsteht im Zenit also direkt über einem und heißt – man glaubt es kaum – Corona! Worauf das Publikum zu lachen anfing.
Die Insel ist aus Lava geformt und es entstehen mitunter kleine Erdbeben. Die Isländer gaben dem Vulkan Fagradalsfjall den Namen „Vulkan für die Menschen“, weil das der einzige Vulkan sei, an den man so dicht heran konnte ohne sich zu gefährden. Und so strömten nach Bekanntwerden des Ausbruchs am 19. März Scharen von Menschen zum Vulkan bepackt mit Kaffee und Kuchen oder Picknickkorb.

Es folgte das „Making of“ über die Entstehung wie alles anfing, bevor die beiden Abenteurer den Berg besteigen konnten und fünf Tage lang die tollsten Aufnahmen davon machten. Sie zeigten auch Bilder von ihrem Bungalow, in dem sämtliche Steckdosen mit irgendwelchen Kabeln belegt waren, um die Akkus von Kameras und Drohnen wieder zu laden. Sie machten auch einen Hubschrauberflug über den Vulkan, so dass man außergewöhnliche und spektakuläre Aufnahmen vom Vulkaninneren und den bizarren Lavaströmen sah. Sie erlebten diesen Vulkan mit allen Sinnen visuell, beim Riechen, dem Grollen und mit dem Vibrieren des Bodens. Und sie hatten Glück mit dem Wetter, was ja auch nicht selbstverständlich war. Es ist ein Spaltenvulkan von allerschönster Bauart. Die Isländer machten in den letzten Monaten Versuche mit Glasfaserleitungen, um deren Haltbarkeit unter der heißen Lava zu testen – mit Erfolg. Um die Hauptstraße vor den heißen Lavamassen zu schützen, investierte Island viel Geld und versucht mit aufgeschütteten Erdwällen die Lava von der Küstenstraße fernzuhalten. Mittlerweile hat Island rund 1 Million Euro in die Infrastruktur der Parkplätze und Wanderwege investiert. Natürlich dürfen nun auch Parkscheinautomaten auf den Parkplätzen zum Vulkan nicht fehlen. Mittlerweile ist die Lavadecke 50 bis 70 Meter dick, das muss man sich einmal vorstellen.

Nach diesem sehr eindrucksvollen Filmvortrag bedankten sich Yannick Scherthan und Dr. Oliver Schwenn nicht nur beim Publikum sondern auch bei Max Uhl, einem sehr guten Freund und Landschaftsfotografen, der sehr gerne mitgefahren wäre, damals aber keine Zeit hatte. Am heutigen Abend half er den Beiden und agierte im Hintergrund und organisierte den perfekten Ablauf des Vortrages. Ein Dank ging an den Mann an der Technik des Gloria Kulturpalastes, der für den guten Ton und das Licht zuständig war. Und zu guter Letzt an Scherthans Frau, die ihn kräftig unterstütze und auch um das Wohlergehen des vor kurzem geborenen Sohnes kümmere. Welch‘ nette Geste! Die beiden Fotografen waren fasziniert vom Anblick der vielen Menschen, die an diesem Abend gekommen waren, denn so lange mussten sie warten. Fast zwei Stunden vergingen wie im Fluge und wer noch einen Jahreskalender von den Beiden wollte konnte diesen im Anschluss an die Vorstellung erwerben. Dr. Oliver Schwenn ist Veranstalter solcher Reisen in den hohen Norden während Yannick Scherthan auch in der Pfalz Fotoworkshops zusammen mit Max Uhl anbietet.
Vielleicht planen die drei ja eine gemeinsame Fotoreise für Gäste nach Island.
Kontakt www.arcticpictures.de
www.yannickscherthan.com
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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