Ladenburg - Es läuft besser denn je

- hochgeladen von Juliane Küster
Aktionen und Bühnenprogramm zum 90. Geburtstag des Mannheimer "Capitol" – Haussanierung gut angelaufen. "Da kann man nur sagen: Es läuft." Thorsten Riehle, Geschäftsführer des Capitols, blickte am gestrigen Mittwoch sichtlich zufrieden auf ein Veranstaltungsjahr 2016 zurück, das in vielerlei Hinsicht das beste war, das sein Haus je erleben durfte, wie er sagte. Sage und schreibe 440 (!) Veranstaltungen auf den drei Bühnen im Capitol selbst und im Casino (einschließlich dem Roulette wie auf hochgedrueckt spielbar) gab es im vergangenen Jahr; gut 120.000 Besucher wurden gezählt - und nicht zuletzt ein positives Betriebsergebnis erwirtschaftet. Grund zur Freude also rundum.
Und nicht nur das: Auch der Blick voraus rief ein strahlendes Lächeln auf Riehles Gesicht. Nachdem die Capitol Stiftung das Haus im vergangenen September vom bisherigen Besitzer und Vermieter für den vergleichsweise günstigen Preis von 1,2 Millionen Euro gekauft hatte, war eine größere Spendenaktion dafür ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, 500.000 Euro zusammenzubringen. Weit über 400.000 Euro sind dabei bisher zusammengekommen; nicht wenig davon auch von Klein- und Kleinstspendern, worüber sich der Geschäftsführer besonders freute.
Mittlerweile haben die Sanierungsarbeiten am und vor allem im Haus begonnen. Unter anderem wird der Saal umgebaut und saniert; zudem erfolgen diverse Umbauten im teilweise stark veralteten Technik-Bereich. "Dabei wird beispielsweise auch das komplette Traversen-System über der Bühne komplett um- und neu aufgebaut werden", so der Geschäftsführer.
Unter anderem soll es dadurch dann auch möglich werden, Produktionen im Capitol zu präsentieren, deren Aufführung bisher an den technischen Unzulänglichkeiten gescheitert war. Der Termin für die Eröffnung des umgebauten und sanierten Saals steht bereits fest: Am 31. August des kommenden Jahres wird er mit einem Gastspiel von Chako Habekost eingeweiht. Bis dahin stehen dem Capitol allerdings bereits in diesem Jahr noch weit größere Festivitäten ins Haus.
Der Blick zurück zeigt nämlich, dass es am 30. Dezember 1927 als Lichtspielhaus mit F. W. Murnaus Film "Sunrise - A Song of Two Humans" eröffnet wurde - und somit 2017 seinen 90. Geburtstag begehen kann. Und dieser wird ab sofort bis zum Jahresende standesgemäß gefeiert: mit zahlreichen Aktionen und einem vollen Bühnenprogramm; zudem direkt am Geburtstag selbst mit einem speziellen Konzert und einem Festakt.
Nicht weniger als 165 in die Geburtstagsfeierlichkeiten einbezogene Veranstaltungen an 122 Tagen wird es bis Ende Dezember geben, wie gestern zu erfahren war: "Ein absoluter Vorstellungsrekord", so Thorsten Riehle, "mit Konzerten, Musicals, Comedy, Kindertheater und vielen Shows mit regionalen und überregionalen Künstlern". Nicht untergehen soll dabei im Schatten des "großen" Hausjubiläums ein weiteres, das in diesem Jahr ebenfalls gefeiert werden kann - und ohne das es das Veranstaltungshaus in der jetzigen Form mit Sicherheit gar nicht geben würde.
1997 nämlich war es, und damit genau 20 Jahre her, als Thorsten Riehle das bis dahin in eine Art Dornröschenschlaf versunkene Capitol als Geschäftsführer übernahm - und es gemeinsam mit einer eigens dafür aufgebauten Mannschaft mit neuem Konzept auf die Erfolgsstraße führte.
"Wir sind längst eine große Familie", sagte gestern der künstlerische Leiter Georg Veit, der von Anfang an mit dabei war, "und das Haus ist mit seinem Publikum, aber auch mit der ganzen Stadt und mit vielen Künstlern eng verbunden und hier längst fest verwurzelt". Nicht zuletzt zahlreiche eigene Produktionen im Bereich Musik-Theater haben zur mittlerweile deutschlandweit guten Reputation beigetragen.
Und das soll auch in Zukunft so bleiben, wie der Sänger und Schauspieler Sascha Krebs versprach, der seit 2001 immer wieder mit federführend an den Capitol-Eigenproduktionen beteiligt ist.
Autor:Juliane Küster aus Ladenburg |
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