Text der Zeit
Kaiserslautern im Herbst

- hochgeladen von Uwe Kraus
Es geht langsam auf den Herbst zu und die Vergangenheit überdauert die Stadt. Wer erinnert sich nicht gerne an das alte Kaiserslautern, den alten Bau des Pfalztheaters, das Pfaffgelände, die schönen Blumenkästen vorm Karstadt, den Fliegenpilz am Stiftsplatz. Ich selbst erinnere mich natürlich nicht mehr an den Oberleitungsbus oder den alten Hexenbäcker, aber ich erinnere noch die Passage, die Kaufhalle, das Hertie und die florierenden Geschäfte. Mein Vater sagte immer, schau mal, schon wieder ein Geschäft leer. Heute haben wir die Mall. Auch haben wir ein WM Stadion, aber sind etwas drittklassig, was auch die Schönheit und den Gewinn der Geschäfte angeht. Früher gab es die BBK, aber auch große Fabriken, wie Zschoke, die Schulmobiliar machten. Was meiner Meinung fehlt, ist eine Veranstaltungsreihe, wie in der SAP Arena. Gute Musiker, aber auch der Erfolg der Roten Teufel beleben die Stadt... Nutzt bitte das Stadion! Ich hoffe, die Roten Teufel fangen sich jetzt und kommen mal wieder dahin, wo sie hingehören, in die Bundesliga... Ich wünsche für die Stadt, Erfolg und Glück und dass die Dinge sich zum Rechten kehren... Hier ein Gedicht, welches ich für die Ausstellung der Autorengruppe und die Künstlerwerkgemeinschaft schrieb... Es ist zu PINGPONG, einer Gemeinschaftsproduktion entstanden. Dazu gibt es einen Katalog im örtlichen Buchhandel... Bilder davon habe ich unten angehängt. Danke an Eva Paula Pick, Silvia Rudolf und Morphy Burkhart für die Umsetzung des Projekts. Es gibt den Katalog für 12 € in der Blauen Blume. Etwas Schönes zum Schmökern im Lauterer Herbst.. Hier meine Verse...
Schuhsohlen mit nadel und faden-
betrachtet den zwirn,
er ist vom saum
der stich schneewittchens
in den finger gebannt zu bluttod..
oder blutrot..
ich erzähle die fäden in seidenspinnen
und konzentriere mich auf den blick über die stadt..
das zerzauste pfaffgelände
und die nähnadel, die sie berühmt machte,
beerbt von dem lausigen herzblut des efcekas
der in diesem faden nur noch die farbe bildet..
wer kennt diese stadt
noch als nähmaschinenmonopol,
die kammgarn, den hexenbäcker auf bildern,
der einstige oberleitbus..
ich verschwinde in ihr,
ich zeige diese metrople, wie sie berühmt wurde...
gebannt in herbstleid
und schwanke wieder zum faden:
die nadel der stadt,
das nähgarn aus dem ihre bewohner versponnen sind,
in ihrer fantasie, eine vergangene zeit
im melodischen tackern der maschine meiner oma—
schneiderlein, tischlein deck dich.. oder knüppel aus dem sack.. diese stadt verbal gehalten im saum des pfälzerwaldes
© Uwe Kraus 14.04.2018
Autor:Uwe Kraus aus Kaiserslautern |
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