GEDICHT DER ZEIT
Text zur Philosophiegeschichte

- hochgeladen von Uwe Kraus
So, hier wieder ein Text, der nicht alleine aus meiner Feder stammt. Er ist aus meinem zweiten Lyrikmanuskript. Das neue Atheaneum, benannt nach der Aphorismensammlung von Schlegel, der Zeitschrift der Romantik, der Epoche des Idealismus, an dem ich mich immer orientiere. Dort wurden Größen wie Novalis gedruckt.
Hier hatte ich mir ein Rätselgedicht für den SWR2 ausgedacht.
Der Text besteht aus Auszügen der Schlüsselmomente großer Philosophen. Es sind Textstellen aus den Werken diverser Denker, die an einen Moment erinnern, da derjenige seine Illumination bekam. Zu dieser Thematik gibt es ein zweibändiges Werk von Otto A. Böhmer, der in Bezug dieser Stellen erzählt, warum und wie, in prosaischer Form, die Denker zu ihren Willen kamen Philosophen zu werden. Das Werk, bzw. die zwei Bände, sind bei C.H. Beck erschienen unter dem Namen "Sternstunden der Philosophie I und II". Hier versuche ich diese Gedanken zu einem zu bringen. Nicht jeder Gedanke kann einem Philosophen zugebracht werden, aber ich verrate das Rätsel nicht..
Hier zum Knobeln: Von wem sind diese Zeilen ... Im Übrigen, der Rundfunk wollte dieses Rätsel nicht...
33.
meine schwermut steigt gegen mich auf
geboren aus geheimnissen der frühe
bin ich wer ich bin
als ich das licht einer wunderbaren einsicht zu sehen bekam
und plötzlich mehr als ein tiefgelehrter weiß:
die erklärungen haben ein ende
denn in den hallen der großen ist mein herz zu haus
nun weiß ich alles liegt zu unsern füßen
und die geister der nacht sind nun erwacht.
ich bin nur ein kleiner zauberlehrling
der nun zu verstehen sucht
was das wesen der wahrheit zu sein vermag
was haben und sein
was klar und rein
in den büchern der weisheit steht
womit die welt seit jahrtausenden lebt.
vom seienden und dem wesen bekam ich zu hören
vom cogito ergo sum
von glasklarer geometrie
von der hyperpolitischen manie
in sphären bin ich aufgestiegen
und weiß nun so will es der träumer
und noch viel mehr kenne ich jetzt
von der erhebung des endlichen
vom wesen der dinge
und trotzdem bin ich ein unwissender philosoph
doch meine wissenschaft sei menschlich
die philosophie unendlich!
Uwe Kraus 2001 unter Mithilfe
© Uwe Kraus
Autor:Uwe Kraus aus Kaiserslautern |
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