B-271-Umgehung ist fertig – Kosten betragen rund 25 Millionen Euro
„Ein guter Tage für Kirchheim!“

1191 Bautage dauerte es, bis das symbolische band durchtrennt werden konnte. Eine Geste, die viele erfreut, wenige aber nicht.  | Foto: Link
  • 1191 Bautage dauerte es, bis das symbolische band durchtrennt werden konnte. Eine Geste, die viele erfreut, wenige aber nicht.
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Von Jürgen Link

Kirchheim an der Weinstraße. 1191 Tage dauerte der Bau der B 271-Ortsumgehung von Kirchheim, die in voller Länge seit vergangener Woche für den Verkehr freigegeben ist. Rund 25 Millionen Euro kostet das 3,5 Kilometer lange Straßenstück die Steuerzahler in der Bundesrepublik, dafür können die Anwohner der Weinstraße in Kirchheim seit Mitte vergangener Woche ein völlig neues Lebensgefühl genießen und die Pendler, die in der Hauptverkehrszeit auf der Bundesstraße unterwegs sind, endliche freie Fahrt - vom Autobahnkreisel bis nach Herxheim, wo man ebenfalls auf eine Umgehungsstraße wartet.
Groß war das Interesse an der Feierstunde, mit der die Straße hochoffiziell und mit dem obligatorischen Durchtrennen eines Bandes durch die Prominenz von Seiten der Politik und Behörden eröffnet wurde. Man sah den meisten Menschen die Freude darüber an, dass nun endlich ein Projekt fertig gestellt werden konnte, dass neben den 1191 Tagen an reiner Bauzeit die Menschen in der Region seit über 25 Jahren intensiv beschäftigt.
„Der heutige Tag markiert den Beginn einer neuen Zeit für Kirchheim“, sagte Bernhard Knoop, Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Worms und damit so etwas wie der Bauherr der Straße. Knoop erinnerte an den ersten Spatenstich zur neuen Straße, der am 4. August 2015 erfolgte, einem brütend heißen Tag, der für die Spatenstecher neben der Hitze einen kräftigen Gewitterschauer bereit hielt. Ungewöhnlich heiße Temperaturen markierten dann auch den weiteren Fortgang der Bauarbeiten, so Knoop, der den Bauarbeitern ein großes Lob aussprach, die an zahlreichen Tagen bei deutlich über 30 Grad Schwerstarbeit zu leisten hatten. Allerdings ist es der zwar heißen aber durchaus für den Straßenbau nicht abträglichen Witterung zu verdanken, dass die neue Straße etwas früher als geplant in voller Länge eingeweiht werden konnte.
„Dies ist ein guter und lang erwarteter Tag für die Gemeinde und die gesamte Region. Mit der heutigen Freigabe des letzten Abschnitts der Umgehung wird die Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit in der engen Ortsdurchfahrt Kirchheim wesentlich verbessert“, sagte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing. Mit der Fertigstellung der Umgehungsstraße werde die Ortslage von Kirchheim erheblich vom Durchgangsverkehr entlastet, die Sicherheit erhöht und gleichzeitig die Wohnqualität der Anwohner deutlich verbessert. Vor allem der Verkehrsknotenpunkt B 271/L 520 innerhalb von Kirchheim werde eine wesentliche Steigerung der Verkehrsqualität erfahren, so der Minister. „Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind auch immer Investitionen in die wirtschaftliche Entwicklung der Region und in die Lebensqualität der Menschen. Das Geld in Berlin ist bei uns gut angelegt, denn wir machen was daraus“, sagte Wissing.
Als eine „Steuerrückerstattung in Naturalien“ bezeichnete Gerhard Rühmkorf, Ministerialdirigent beim Bundesverkehrsministerium den Straßenbau und betonte, wie wichtig die Umgehung angesichts der Verkehrsprognosen sei, die von bis zu 19.000 Fahrzeugen pro Tag in wenigen Jahren ausgehe.
Sichtlich erfreut zeigte sich auch Kirchheims Ortsbürgermeister Robert Brunner: „Nun muss man sich nicht mehr im Stau in einer halben Stunde durch Kirchheimquälen sondern schafft die gleiche Strecke in fünf Minuten über die Umgehung. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld sprach gar von einer „Befreiung für Kirchheim“, betonte allerdings auch, dass man nun stringent den Ausbau der Ortsumfahrungen im weiteren Verlauf der B 271 vorantreiben müsse, denn auch in anderen Ortschaften würden die Menschen auf eine Entlastung von immer dichter werdenden Durchgangsverkehr warten.
Zu dem Spektakel in Höhe der südlichen Anbindung der neuen Straße an den bisherigen Streckenverlauf kamen indes nicht nur Menschen zusammen, die sich über die neue Straße freuten: So rollte von Süden auf der Alten B 271 ein Demonstrationszug von Vertretern des Vereins Pro Ost an, die gegen eine Umfahrung von Herxheim auf Ungsteiner Seite sind, um für ihr Anliegen in schwarzer Trauerkleidung zu demonstrieren.

Autor:

Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein

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