Hirnhautentzündung und Borreliose drohen als Gefahr
"Gefährlicher Zecken-Sommer" droht

Zeckenbisse können gefährlich werden. Das Fatale ist, dass man sie nicht unbedingt bemerkt. | Foto: Archiv
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Ratgeber. Deutschland droht der „Zecken-Sommer“ überhaupt. Das heißt: In diesem Sommer wird es besonders viele Zecken geben. Dementsprechend erhöht ist das Risiko gebissen zu werden. Damit steigt auch die Gefahr, an Hirnhautentzündung und Borreliose zu erkranken, warnen Experten des Deutschen Zentrums für Insektenforschung.

Dr. Gerhard Dobler forscht seit 2009 zur Ausbreitung des FSME-Virus in Deutschland. Er schätzt die Lage kritisch ein: „In diesem Jahr ist das Risiko insgesamt besonders hoch“, meint er. „Wir werden die höchste Zahl an Zecken in den letzten zehn Jahren haben.“

Mit den steigenden Temperaturen im Land sind die Zecken vermehrt auf der Suche nach Menschenblut. Dabei sind Zeckenstiche erst einmal nicht sehr unangenehm. Den eigentlichen Stich spüren wir Menschen nicht, weil die Zecken uns an der betreffenden Stelle praktisch betäuben. Zecken sind besonders gefährlich, weil sie Infektionskrankheiten übertragen. Ein sogenannter Zeckenbiss kann Menschen mit Borrelien und FSME-Viren infizieren.

Gefahr vor Borreliose und FSME

Borrelien sind Bakterien und laut Robert-Koch-Institut sind bis zu 30 Prozent der Zecken in Deutschland mit diesen infiziert. Es besteht also in ganz Deutschland die Gefahr, sich mit diesen Bakterien zu infizieren.
In Rheinland-Pfalz hat das Landesuntersuchungsamt (LUA) Koblenz für 2017 insgesamt 1.083 Fälle von Zeckenstichen mit Borreliose-Infektion gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang um mehr als ein Viertel (2016: 1.467) und ein Rückgang, der laut LUA nicht wirklich zu erklären ist.
Erstes Anzeichen einer Infektion ist die so genannte Wanderröte um die Einstichstelle herum. Beschwerden wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen oder Müdigkeit sind möglich. Im weiteren Verlauf können Nerven und Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden, Herzprobleme und Lähmungserscheinungen sind möglich. Eine Impfung gegen die Borreliose gibt es nicht. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, dazu ist im April 2018 eine neue Leitline herausgegeben worden.
Gegen das FSME-Virus hingegen kann man sich mit einer Impfung schützen. Dieses Virus löst die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis aus. Allerdings ist die Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren, nicht überall in Deutschland gleich hoch und auch in Rheinland-Pfalz gibt es deutliche Unterschiede.

Allein der Landkreis Birkenfeld ist vom Robert-Koch-Institut als so genanntes FSME-Risikogebiet eingestuft (Stand April 2017). In allen anderen Regionen von Rheinland-Pfalz besteht bislang keine Gefahr, sich durch einen Zeckenstich eine FSME-Infektion einzuhandeln.
Zecken, die in angrenzenden saarländischen, hessischen oder baden-württembergischen Regionen leben, tragen hingegen sehr wohl das FSME-Virus in sich. Wer also eine Wanderung im Wald plant, sollte das berücksichtigen.
In Rheinland-Pfalz gab es 2017 keinen einzigen Fall, bei dem durch einen Zeckenstich das FSME-Virus übertragen wurden. Auch in den Vorjahren gab es nur vereinzelt Fälle. 2016 zählten die Behöfen fünf Fälle, 2015 nur drei Fälle und 2014 gerade mal zwei Fälle.

Wie kann man sich schützen?

Einen perfekten Schutz gibt es nicht. das LUA gibt folgende Ratschläge
• lange Kleidung tragen
• helle Kleidung tragen - darauf sind Zecken leichter zu entdecken
• nach Aufenthalt im Freien den Körper absuchen, vor allem Kniekehlen, Leistengegend,  Armbeugen und Kopfhaut
• vorhandene Zecken schnellstmöglich mit Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen

Autor:

Wochenblatt Archiv aus Germersheim

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