Selbstgezogene Sprossen - ein Test
Frische von der Fensterbank

Lecker und frisch und das von der Fensterbank.  | Foto: Gisela Böhmer
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Ernährung. Das neue Jahr ist noch jung, der eigentliche Winter steht noch vor der Tür - doch gerade jetzt sehnt man sich nach Frische und würde am liebsten schon das eigene Grün wieder wachsen sehen. Aber ob Erdbeeren, Tomaten oder Salat – noch ist nicht die Saison dazu. Wer dennoch nicht auf Vitamine und Vitalstoffe aus dem eigenen Garten – pardon in diesem Falle Haus – verzichten möchte, der sollte Sprossen ziehen! Eine Redakteurin des Wochenblatts hat einfach den Selbsttest gemacht und wollte wissen, wie schwer es ist, Sprossen und Keimlinge selbst zu ziehen. Und natürlich durfte auch der Geschmackstest nicht fehlen!Sprossen und Keimlinge sind eher selten in der westlichen Küche anzutreffen. Im asiatischen Bereich sind sie dagegen völlig selbstverständlich, die gesunden kleinen Pflänzchen oder Sprossen gehören hier zu fast jedem Gericht dazu. Wer sie richtig verarbeitet und richtig pflegt, der kann auf sehr frische und gesunde Lebensmittel zurückgreifen und gleichzeitig, da kein Transport und keine industrielle Verarbeitung stattfindet, nachhaltig handeln. Sicherlich hat jeder in der Schule einmal als kleines Experiment Kresse auf Küchenpapier, Watte oder ähnlichem gezogen. Man hat die Samenkörner verteilt, feuchtgehalten und indirekt Licht ausgesetzt – genau dieses Prinzip kann man mit weitaus mehr als nur Kresse durchführen. Spezielle Gefäße, Plastikschalen oder auch Töpfe helfen hier und sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich.
Das Prinzip ist einfach: Aus dem Samenkorn wächst der Keimling mit einer meist weißen Spitze. Wenn man nun der jungen Pflanze noch etwas Zeit gibt, dann wächst ein kleiner Stängel und Blättchen. Dies wird als Sprosse bezeichnet. In diesem Stadium sind die meisten Sorten bereits verzehrbar – sie tragen noch sehr viel Energie in sich.

So wird’s gemacht
Wer es ausprobieren möchte, der sollte im Fachhandel die passenden Samen, optimal in Bio-Qualität, kaufen, die es auch im Winter gibt. Auch passende Schalen oder Gläser werden angeboten. Für einen ersten Test reicht aber auch eine normale Küchenschale, Küchenpapier und eben die Samen.
Da die kleinen Pflänzchen anfällig für Schimmel oder andere – negative – Keime sind, sollte man immer sehr sauber arbeiten. Das bedeutet: Alle verwendeten Utensilien sollten gründlich gereinigt werden. Aber nicht nur das Arbeitsmittel, sondern auch das Saatgut sollte möglichst sauber sein. Dafür einfach die Samen vorher mit klarem Wasser gründlich spülen. Wir haben bei diesem Test Leitungswasser genommen. Zum Start haben wir uns für drei verschiedene Sorten entschieden: Weizengras (Hunde und Katzen lieben es!), Radieschen und Alfalfa-Salat.
Es wurden drei separate Anzucht-Plastikschalen gekauft und – nach der Reinigung – mit Wasser befüllt. Im Anschluss wurden die Samen auf das feine Gitter, welches bei der Anzuchtschale dabei ist, gelegt. Ihren Platz haben die Gefäße dann auf die Fensterbank in der Küche (Nordseite) gefunden.
Und jetzt hieß es warten. Je nach Keimdauer sollte vom Keim bis zur verzehrfertigen Pflanze rund eine Woche vergehen. Täglich wurde das Wasser in den Anzucht-Schalen gewechselt (Hygiene). Bereits nach zwei Tagen sind die Samen aufgebrochen und man hat einen weißen Flaum gesehen. Das war kein Schimmel, es war die Faserwurzel, der Anfang der Pflanze. Der Standort am Fenster (im Winter doch mit wenig Licht) hat vielleicht auch dazu beigetragen, dass es rund zehn Tage dauerte, bis aus den Keimen fertige Pflänzchen entstanden. Und im Anschluss war die Ernte ganz einfach: Ein letztes Mal abspülen, die Pflänzchen abschneiden (Wurzeln wollten wir dann doch nicht essen) und frisch servieren! Ob als Brotauflage, Beilage zu Nudeln oder als Zusatz im Salat – einfach austesten ist hier die Devise.

Fazit unseres Tests
Die feinen Sprossen der Radieschen haben sich am Schnellsten und am Prächtigsten entwickelt. Sie haben eine sehr angenehme Schärfe und passen ideal auf ein Brot mit Butter oder aber in einen Salat. Bei den Weizengras-Sprossen verlief der erste Versuch leider nicht so gut. Wir haben festgestellt, dass man manche Keimlinge besser am Anfang erstmal in Wasser einweicht, gerade wenn die Samen sehr groß sind. Das bedeutet: Die Ausbeute beim Weizengras war leider beim ersten Versuch gering, bei Versuch zwei schon deutlich besser. Der Alfalfa-Salat, dem auch in der Naturheilkunde viel Gutes zugesprochen wird, wirkte sehr klein, auch beim zweiten Versuch. Es war mehr Wurzel und Stängel mit leider auch wenig Geschmack. Da hofft man einfach, dass es dennoch eine gesunde Wirkung für den Körper hat.
Sprossen lassen sich wirklich einfach im Haus auf der Fensterbank ziehen, auch im Winter. Und neben der Tatsache, dass man etwas Leckeres für den Speiseplan gefunden hat, sieht man auch in der dunklen Jahreszeit immer wieder etwas wachsen, entstehen und frisches Grün – ein Lichtblick! gib

Autor:

Gisela Böhmer aus Frankenthal

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