Proteste in Frankenthal gegen Kündigung
Amazon-Sprecher weist Kritik zurück

Der Amazon-Standort Frankenthal am Römig | Foto: Amazon
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Frankenthal. Unter dem Motto „Peter ist einer von uns!“, versammelten sich Anfang Juli Gewerkschaftsvertreter von ver.di vor dem Personaleingang des Amazon Logistik Standortes in Frankenthal. Sie kritisierten eine Kündigung gegen einen Mitarbeiter. Doch Amazon widersprecht den Vorwürfen mit Nachdruck.

Sie verteilten Protestpostkarten und sammelten dabei Unterschriften gegen die Kündigung eines Beschäftigten von Amazon. Die Geschäftsführung hatte ihm am 19. Juni die Kündigung ohne Angaben von Gründen übergeben. Erst einige Tage später erfuhr er, dass er wegen dreimaligem Zuspätkommen zum 31. Juli das Unternehmen verlassen soll.
Der von der Kündigung betroffene Peter Fritz sagt dazu: „Ich war immer bereit einzuspringen und habe viele Überstunden für Amazon gearbeitet. Ich hätte nicht gedacht, dass ich wegen weniger Minuten jetzt gekündigt werde und bin total enttäuscht.“
Monika Di Silvestre, ver.di Landesbezirksfachbereichsleiterin für den Handel: „Wir reden hier über insgesamt drei bis vier Minuten Zuspätkommen in 18 Monaten Jahren“, so Di Silvestre. Fritz hätte sich auch immer für die Verspätung erklärt. „Wir finden dieses Verhalten absolut überzogen und halten es für skandalös“, sagte Di Silvestre. Weiterhin fordert die Gewerkschaft auf, „die Kündigung zurückzunehmen und den Kollegen weiter zu beschäftigen.“ Dave Koch, Gewerkschaftssekretär im ver.di Bezirk Pfalz und Betreuer von Amazon Frankenthal: „Wir stehen solidarisch an Peters Seite. Nicht nur, weil er von Existenzverlust bedroht ist, sondern vor allem, weil wir den Versuch sehen, gewerkschaftliche Betätigung zu unterdrücken. Das demokratische Recht, im Betrieb für gute Arbeitsbedingungen einzutreten, muss auch von Amazon akzeptiert werden!“ Viele Beschäftigte von Amazon seien ebenfalls über das Verhalten  verärgert gewesen und haben sich mit einer Unterschrift an der Aktion beteiligt.

Amazon Frankenthal bezieht Stellung:

„Die Kritik der Gewerkschaft ist nicht nachvollziehbar und Unsinn." Mit diesen Worten weißt Amazon-Sprechers Thorsten Schwindhammer die Kritik in einem Gespräch zurück. Amazon beschäftige aktuell 1.800 Mitarbeiter und versuche, sich als offenes Unternehmen zu präsentieren. "Wir zahlen einen attraktiven Lohn mit verschiedenen Zusatzleistungen, pflegen einen direkten Austausch mit unseren Mitarbeitern und bieten ein sicheres Arbeitsumfeld" so Schwindhammer. Doch der Mitarbeiter scheint sich laut Amazon nicht an die Spielregeln gehalten zu haben: Die von ver.di kritisierte Kündigung sei erfolgt, da eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich war. Der Kündigung seien gute Gründe hervor wie mehrfache Unpünktlichkeit, unentschuldigtes Fehlen vom Arbeitsplatz sowie das fehlende Einreichen von Krankmeldungen vorangegangen. Der Mitarbeiter habe sein Verhalten auch nach mehrmaliger Aufforderung und damit verbundenen Warnungen nicht geändert. "Der Mitarbeiter hat sich selbst durch sein Verhalten disqualifiziert", sagte Schwindhammer. Amazon habe also lediglich vom "Recht einer Kündigung aus guten Gründen Gebrauch gemacht“, so Schwindhammer. Dieser Kündigung soll auch der Betriebsrat zugestimmt haben.
Weiterhin respektiere Amazon das Recht jedes Mitarbeiters, einer Gewerkschaft beizutreten oder dort aktiv zu sein, betonte der Unternehmenssprecher. Das Unternehmen lege Wert auf respektvolles Verhalten und wendet die gleichen Maßstäbe bei jedem Mitarbeiter an, unabhängig von seiner Position im Unternehmen. Die Gewerkschaft forderte die Wiederaufnahme der Beschäftigung und damit verbunden die Rücknahme der Kündigung. Der Amazon-Sprecher sieht hierfür keine Zukunft, denn ein "ein Vertrauensverhältnis ist nicht mehr gegeben", so Schwindhammer. kim/ps

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Kim Rileit aus Ludwigshafen

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