Gesicht zeigen – Demokratie leben: So lautet das Motto, mit dem die Initiativgruppe #2022HAMBACH1832 einen wesentlichen Beitrag für das Programm „1832 Das Fest der Demokratie“ der Stadt Neustadt und der Stiftung Hambacher Schloss am Samstag 28. Mai 2022 auf dem Neustadter Marktplatz leistet. Die überparteiliche Initiative will mit politisch-kulturellen Darbietungen der maßlosen Kritik „wir lebten in einer Diktatur“ entgegentreten.
Die Stadt Neustadt und die Stiftung Hambacher Schloss veranstalten mit vielen Partnern am letzten Mai-Wochenende „1832 Das Fest der Demokratie“. Zum 190. Mal jährt sich der Demonstrationszug auf das Hambacher Schloss, bei dem sich im Mai 1832 annähernd 30.000 Menschen unter schwarz-rot-goldenen Fahnen für Demokratie und Bürgerrechte, Meinungsfreiheit und internationale Solidarität stark machten. Für Ruth Ratter, eine der Initiatorinnen von #2022HAMBACH1832, steht das Hambacher Fest von 1832 auch für die Vision von der Einheit Europas und für die Rechte der Frauen.
Ebenfalls für den 28.5. rufen demokratiemüde Impfgegner, demokratieferne Verschwörungsgläubige und demokratiefeindliche Rechtsextremisten zu einer „Giga-Demonstration“ vom Marktplatz auf das Hambacher Schloss auf. Sie wollen dafür 30.000 und mehr Demonstrant*Innen mobilisieren, die unsere Gesellschaft auf dem Weg in Diktatur und Meinungsunterdrückung und sich dagegen im Widerstand wähnen.
Ursprünglicher Initiator dieser Provokation des 190. Jahrestags des Hambacher Festes ist der Neustadter Unternehmer Dr. Wolfgang Kochanek. Er will nun das Fest von Stadt und Stiftung mit seinen in Weiß gekleideten Anhängern dominieren. Im Hintergrund unterstützt der gescheiterte Kandidat der AfD bei der Bundespräsidentenwahl und seit 2018 Organisator des sog. neuen Hambacher Festes, Max Otte, Kochaneks Vorhaben.
Kritik ist notwendig, Demokratie ist nie fertig und nie perfekt, sagt der Antisemitismusbeauftragte von Baden-Württemberg, Michael Blume, in einem Grußwort an die Veranstalter: „Dinge müssen verbessert werden. Das ist unsere Aufgabe. Aber das wird niemals gelingen durch Hass, durch Gewalt, durch Verschwörungsmythen oder durch Antisemitismus.“
- Beim Programm der Initiativgruppe #2022HAMBACH1832 am 28.5. treten in einem ersten Block von ca. 12 bis 14 Uhr die Grande Dame des deutschsprachigen Chansons, Joana, mit Ausschnitten aus ihrem Programm mit Liedern aus dem Vormärz und der 1848/49er-Revolution und die international bekannte Neustadter Jazzsängerin Nicole Metzger auf, jeweils begleitet von dem Gitarristen Adax Dörsam. Auch der virtuose Akkordeonist Laurent Leroi bereichert diesen Programmteil.
- Es folgt ein Gespräch über die Strategien der Neuen Rechten mit dem Politologen Prof. Dr. Markus Linden von der Universität Trier.
- Im zweiten Programmteil zwischen ca. 15 und 17 Uhr folgen Brian Posch mit der Gruppe Shin En mit sozialkritischen Songs sowie Volker Gallé mit Liedern und Texten zu Demokratiegeschichte der Pfalz.
- Aus bestürzend aktuellem Anlass wird der Krieg Russlands gegen die Ukraine in einem Gespräch mit Valentyna Sobetska vom Verein Kinderhilfe Ukraine Rhein-Neckar für Novograd-Volynskij thematisiert. Musikalisch umrahmt wird dieser Teil durch Vladimir Ivanov und Iris Bertholdt vom Duo Dimiris.
Ulrich Riehm, Sprecher von #2022HAMBACH1832, ruft dazu auf, nicht in Weiß, sondern in farbenfroher Kleidung am 28.5. nach Neustadt zu kommen.
Mehr zum Programm mit genauen Uhrzeiten auf hambacherfest1832.blog/gesicht-zeigen-demokratie-leben-programm/
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