Der WOCHENBLATT-Nachhaltigkeitstipp
Viel zu gut für die Tonne

Wer seinen Einkauf sorgfältig plant, schmeißt am Ende weniger weg. | Foto: pixabay
  • Wer seinen Einkauf sorgfältig plant, schmeißt am Ende weniger weg.
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Bruchsal. Niemand möchte gerne zuvor teuer eingekaufte Lebensmittel wegschmeißen. Dennoch landen nach Berechnungen des WWF jedes Jahr rund 18 Millionen Tonnen davon im Müll. Das entspreche etwa einem Drittel der jährlich für Deutschland produzierten Menge, heißt es beim WWF weiter. Ein deutscher Vier-Personen-Haushalt wirft derzeit laut Statistik jedes Jahr Lebensmittel im Wert von etwa 940 Euro weg. Doch was kann man dagegen tun?

Weniger und bedarfsgerechter einkaufen zum Beispiel. Obst und Gemüse lieber lose kaufen und nicht in der Großpackung, von der dann die Hälfte im Müll landet. Wichtig ist es auch, Lebensmittel richtig zu lagern, damit sie lange halten. Mindesthaltbarkeitsdatum heißt genau das: mindestens haltbar bis - aber eben auch möglicherweise noch lange darüber hinaus. Ein Joghurt ist nicht von einem auf den anderen Tag schlecht. Besser, man verlässt sich auf seine Sinne, betrachtet das abgelaufene Lebensmittel und riecht daran. Klar, was schimmelt, muss weg. Aber was noch gut aussieht und gut riecht, kann problemlos verzehrt werden.Und wenn dann doch mal etwas übrig bleibt, ist „Foodsharing“ das Zauberwort. Dafür gibt es Portale im Internet oder auch lokale Gruppen bei Facebook - auch für Bruchsal. Foodsharing ist es aber auch, wenn man übrig gebliebenes Gemüse in der Familie aufteilt, mit Freunden oder den Nachbarn. Oder aber man plant seine Mahlzeiten so, dass alles aufgebraucht wird.
Die kostenfreie App „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft enthält Kochideen für eine kreative Resteküche, einen Einkaufsplaner und Tipps zur Müllvermeidung im Alltag. Falls man einen Speiseplan aufstellt, empfiehlt es sich, einen Tag in der Woche für das Essen von Resten einzuplanen. Wem das zu eintönig wird: Reste von Mahlzeiten kann man auch prima einfrieren oder einkochen.
Vieles an Obst und Gemüse landet aber auch gar nicht im Handel - und zwar nicht, weil es qualitativ die Ansprüche des Lebensmittelhandels nicht erfüllt, sondern alleine aufgrund von Optik. Wer in Hofläden direkt beim lokalen Produzenten kauft, der kann aussortiertes Obst oder Gemüse, das nicht einer wie auch immer gearteten Norm entspricht, eventuell „retten“. Unser Verhalten wirkt sich weitreichend auf die Umwelt aus: Wertvoller Ackerboden, Wasser und Dünger, Energie für Ernte, Verarbeitung und Transport – jedes Lebensmittel braucht für seine Herstellung kostbare Ressourcen. Ressourcen, die man mit jedem weggeschmissenen Lebensmittel verschwendet. Für diese Verschwendung zahlen wir sogar doppelt: indem auch für den Abtransport wiederum Energie verbraucht wird. Das alles vor dem Hintergrund, dass weltweit eine Milliarde Menschen hungert. Klar, keiner dieser Menschen wird unmittelbar satt, wenn wir achtsamer mit Lebensmitteln umgehen. Allerdings trägt die Tatsache, dass wir ein Drittel mehr Lebensmittel kaufen, als wir bräuchten, zur Verknappung und damit zur Steigerung der Preise für Lebensmittel bei. cob

Weitere Informationen

www.zugutfuerdietonne.de

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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