Jubiläumskonzert der Sängervereinigung
Sänger jubilieren zu 150plus1

Foto: Klaus Buchert
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Böhl-Iggelheim. Am 18.11.22. fand das große Jubiläusmkonzert der Sängervereinigung statt. "Wenn ich mir die vielen Kinder anschaue, ist es mir nicht bange vor unserer Zukunft." So stellte der Vorsitzende Richard Croissant in seiner Begrüßungsrede fest. Das Jubiläum "150 Jahre Sängervereinigung" war bereits 2021 erreicht, aber wegen der Pandemie wurde es verschoben. So hatte man zum Jubiläumskonzert unter dem Motto "150plus1" in die katholische Kirche Iggelheim eingeladen.

Mit ihrer eigenen Vorstellung als "Igglemer Spatze" eröffneten die Vorschulkinder unter der Leitung von Tracy Plester den Konzertabend und sangen herzerfrischend "The Hokey Pokey" und "Wir - Ich bin ich, du bist du". Und dass die Kleinen auch während der Liedvorträge ihrer Mami oder Omi zuwinkten, wurde humorvoll aufgenommen. Dann stellten sich die "Songbirds" (6 bis 15 Jahre) vor, es folgte das "Feuerwerk" und der Hit "Regenbogen-Farben" von Kerstin Ott. Auch hier gehörte es praktisch dazu, dass einige Kids trotz einstudierter Choreografie zwischen den Takten einen Hopser zugaben.

Nun gesellte sich im Altar-Vorraum der Gemischte Chor und der Modern-Chor "Sandy lane" dazu und alle Vereinschöre sangen "Ich wollte nie erwachsen sein", Nessajas Lied aus "Tabaluga". Die Kinder sangen mit voller Kehle ihren Soloteil, werden aber wohl doch irgendwann erwachsen werden. Die Erwachsenen bildeten das Fundament und wünschten sich, stets ein Kind geblieben zu sein, aber sie verspüren erst jetzt: Es ist zu spät.

Nun hatte der Gemischte Chor sein Debut. Bis zur Pandemie waren Männer- und Frauen-Chor selbständig, aber jetzt - auch durch Überalterung - sind sie Eins. Chorleiter Thomas Herberich hatte ortsbezogen zur Eröffnung den Psalm 62 "Meine Seele ist stille in dir" ausgewählt, es folgten "Die Rose", die im Frühling so schön wie nie zuvor blüht, und "Ein schöner Traum", die bekannte Melodie aus "Deutschland sucht den Superstar".

Der Modern-Chor Sandy lane unter Christian Wohlert brachte "Shallow". Dies ist der erste Hit auf den in 2018 erschienenen Soundtrack zum Film "A star is born" von und mit Lady Gaga. Nach einer verflossenen Liebe macht man sich Mut, einen Neuanfang zu wagen. Dieses Thema behandelt "Junimond" mit dem Refrain: Es ist vorbei, bye, bye, Junimond, ist ist vorbei, bye, bye. Der nächste Song "Fix you" ist ein Welthit der Popgruppe Coldplay aus dem Jahre 2005. Hier geht es hauptsächlich ums Scheitern und Verzweifeln, ums Verlieren wichtiger Dinge usw. und kann frei übersetzt werden mit: Hoffe, ich konnte helfen. Ich werde für dich da sein

Um die Tradition anläßlich eines Jubiläums zu pflegen, brachte Gerhard Saur einen geschichtlichen Rückblick aus der Gründerzeit des GV "Eintracht" (1871) und des Arbeitergesangvereins "Frohsinn" (1905), dem Zusammenschluss zur Sängervereinigung in 1947 bis zur Gegenwart. Es war schon berichtenswert, welche Meilensteine der Verein in der langen Zeit seines Bestehens gesetzt hatte.

Nach einer Melodie von W.A. Mozart "Leise erklingen die Glocken der Liebe" ermunterte der Gemischte Chor den Zeitgeist mit "Mut zum Frieden" und mahnte eindringlich mit der Hymne an die Zukunft "Ihr von morgen". Wer wird in tausend Jahren unsre Fehler noch versteh'n. Ihr von morgen werdet neue Wege geh'n.

Nun folgte ein gesanglicher Höhepunkt. Das Dirigenten-Trio erwies mit "A Clare Benediction" (from "Mass of the Children") John Rutter die Referenz. Dieser gilt in England gegenwärtig als einer der bedeutendsten und populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik. Dieser Segensspruch besagt: "Möge Gott dir Barmherzigkeit geben". Tracy Plester mit ihrer glockenklaren Stimme übernahm den Sopran, Thomas Herberich bildete mit seinem sonoren Bariton das Fundament. Christian Wohlert sang den Tenor und begleitete einfühlsam auf dem E-Piano.

Auch der Modern-Chor blieb auf dieser Welle mit "Irgendwas bleibt". Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint, gib mir irgendwas, das bleibt. Mit "As long as I have music" kommt zum Ausdruck: Musik kann in dieser Zeit uns viel Kraft geben. Wir brauchen in dieser Welt mehr Wunder und sollten auf kleinere Wunder des Lebens mehr achten. Dies kommt mit dem folgenden Lied zum Tragen: "Wunder gescheh'n", ist sehr zeitkritisch. Ich will leben, nicht verzweifeln, selber wieder aufstehen. Was auch passiert, Wunder gescheh'n.

Mit "I have a dream" setzten alle Chöre (Igglemer Spatze, Songbirds, Sandy lane und Gemischter Chor) den gesanglichen Schlussakkord. "Ich hab einen Traum" war das Thema einer berühmten Rede von Martin Luther King, die er am 26.8.1963 beim Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit vor mehr als 250.000 Menschen vor dem Lincoln Memoral hielt. Die Rede fasste die wichtigsten damaligen aktuellen Forderungen der Bürgerrechtsbewegung in Form einer Zukunftvision für die Vereinigten Staaten zusammen. So emotional die damalige Hoffnung von King vorgetragen wurde, so einfühlsam - und auch harmonisch - war auch der Vortrag der gesamten Chorszene.
Text: Gerhard Saur

Foto: Klaus Buchert
Foto: Klaus Buchert
Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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