Festamt am Sonntag in Sankt Nikolaus
Bellheim: Wiedereröffnung der Pfarrkirche

Der gereinigte Hochaltar. | Foto: mg
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Bellheim. ach exakt einjähriger Bauzeit sind die Innenrenovierungsarbeiten in der Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus beendet. Am Sonntag, 28. Oktober, 9 Uhr, wird die Wiedereröffnung der Kirche mit einem Festgottesdienst gefeiert, der von Domkapitular Peter Schappert geleitet und vom Kirchenchor gesanglich umrahmt wird.

Nachdem im Jahre 2016, nach über dreijähriger Bauzeit, die umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten am Turm und am Dach der Kirche beendet werden konnten, wurde im letzten Jahr, als dritter Bauabschnitt, die Innenrenovierung in Angriff genommen. So waren die Wände im Kircheninnern und im Chorraum, wie auch das Gewölbe sehr stark verschmutzt und teilweise mit Rissen durchzogen. Neben statischen Sanierungsmaßnahmen erfolgte an mehreren Fenstern ein Steinaustausch der Seiten- und Mittelrippen sowie der Vierungen. Auch die Verglasungen wurden teilweise aus- und wieder eingebaut. Letztendlich mussten Wände und Deckengewölbe gesäubert und neu gestrichen werden. Alleine die Gerüstbauarbeiten waren neben den Malerarbeiten ein hoher Kostenfaktor. Von den Gesamtkosten, die sich einschließlich der Nebenkosten, auf nahezu 750.000 Euro belaufen, gewährt die Diözese einen Zuschuss in Höhe von 522.000 Euro, während die Kirchenstiftung St. Nikolaus für die restlichen Kosten aufkommen muss. Diese wiederum sollen mit einer Bedarfszuweisung durch die Kirchengemeinde Hl. Hildegard von Bingen, Bellheim, sowie durch Spenden und Eigenleistungen gedeckt werden. Verantwortlicher seitens der Diözese Speyer war Dipl. Ing. Claus Sternberger vom Bischöflichen Bauamt während die Bauleitung in Händen von Architekt Dipl. Ing. Rolf Estelmann aus Bad Bergzabern lag.

Vor Beginn der Baumaßnahme mussten zunächst alle Bänke in abmontiert, im Kirchenschiff platziert und staubdicht verpackt werden. Ebenso wurden die Bänke auf der Empore mit einem Hubsteiger nach unten und jetzt wieder nach oben gehievt. Ein Teil der Bänke wurde außerhalb der Kirche in einen Abstellraum transportiert. Auch galt es, den Bodenbelag in der Kirche komplett mit Tetrapack abzudecken und die Altäre bzw. den Ambo mit Holz zu verkleiden, um sie während der Bauarbeiten zu schützen. Zwischenzeitlich wurden die Schutzfolien wieder entfernt und Bänke montiert. Die vorgenannten Arbeiten wurden in Eigenleistung von einer Vielzahl freiwilliger Helfer ausgeführt.

Allein die Gerüstbauer benötigten mehrere Wochen intensivster Arbeit, um mehrere hundert Quadratmeter Gerüste zu errichten und weit über 1000 Meter Gerüststangen zu verbauen. So waren nicht nur die Innenwände einzurüsten. Auch über den gesamten Kirchenraum musste ein Überbau zum Begehen geschaffen werden, um die erforderlichen Sanierungs- und Malerarbeiten am Gewölbe durchzuführen. Der Hochaltar selbst wurde von Spezialkräften rund herum mit Spanplatten eingehaust und zusätzlich mit Folie verpackt, was auch bei der Orgel vorgenommen wurde, während der Marienaltar durch Fachkräfte in Einzelteile zerlegt und abgebaut wurde. Bei der Reparatur der Fenster im Chorraum wurde nach Ausbau der Glasornamente in größerem Umfang ein Steinaustausch an den Mittel- und Seitenrippen vorgenommen. Teilweise erneuert wurde die mit Gas betriebene Heizungsanlage.

Neuer Kalkanstrich für Wände

Die 2.400 Quadratmeter  Decken- und Wandflächen im Chor und im Kirchenschiff sind mit einem dreifachen Kalkanstrich versehen worden, nachdem diese zuvor, wie auch die ca. 1.500 laufenden Meter Gesimse und Rippen gesäubert wurden. Auch sämtliche Liniierungen mussten nachgebessert werden. Schließlich waren nicht übersehbare Risse im Gewölbe und an den Wänden zu verpressen bzw. zu schließen. Die Holzpodeste im Kirchenschiff wurden abgeschliffen und neu versiegelt. Alle Kirchenfenster wurden durch eine Fachfirma gereinigt. Zuletzt wurde sowohl der Hochaltar als auch der Marienaltar und die Heiligenfiguren in filigraner Arbeit gesäubert und die Seitenwände im Kircheninnern ausgemalt. Auch die neugestalteten und zuvor gereinigten Kreuzwegstationen wurden wieder angebracht. Die in die Tage gekommene Beleuchtung des Chorraumes wie auch der Empore sowie die Sitzauflagen auf den Kirchenbänken wurden komplett erneuert.

Pfarrer Thomas Buchert zeigt sich erfreut über die zu Ende gehenden Renovierungsarbeiten an und in der Pfarrkirche, die vor 144 Jahren erbaut worden sei, „als Zeugnis des Glaubens, als Stätte der Hoffnung und der Zuversicht und als würdige Wohnung Gottes unter den Menschen“. Damit sei sichergestellt, dass die Kirche auch für künftige Generationen erhalten bleibe.

Pfarrer Buchert wird unterdessen nicht müde, immer wieder um finanzielle Unterstützung zu bitten. Insoweit hofft er noch auf weitere Spenden der Bellheimer Bevölkerung, um das gesteckte Ziel, nämlich die Maßnahme ohne weitere Darlehensaufnahmen zu finanzieren, zu erreichen. mg


Folgende Spendenkonten wurden eingerichtet:

Katholische Kirchenstiftung Bellheim
„Kirchenrenovierung“
Sparkasse Ger-Kandel – IBAN: DE81 5485 1440 0021 0208 96
VR Bank Südpfalz - IBAN: DE46 5486 2500 0000 5555 92

Autor:

Wochenblatt Archiv aus Germersheim

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