Ausstellung des Alfred-Grosser-Schulzentrums im Bürgerbüro
„Es gibt nicht die Flüchtlinge“

Der Come-together-Chor mit Einheimischen und Geflüchteten (im karierten Hemd einer der beiden Leiter: Peter Kusenbach).  | Foto: Eleonore Beinghaus
  • Der Come-together-Chor mit Einheimischen und Geflüchteten (im karierten Hemd einer der beiden Leiter: Peter Kusenbach).
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Bad Bergzabern. Schüler des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern haben Geflüchtete interviewt und stellen dazu bis 21. September Poster und Kunstwerke im Bürgerbüro der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern aus.
„Wir verallgemeinern oft, aber es gibt nicht die Flüchtlinge, die Syrer, die Russen, dahinter stehen Menschen, persönliche Schicksale“, sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern Hermann Bohrer bei der Eröffnung der Ausstellung mit Porträts von Geflüchteten am vergangenen Mittwoch. Schüler des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern stellen im Bürgerbüro der Verbandsgemeinde noch bis 21. September Porträts und Kunstobjekte zu Geflüchteten aus Syrien, Somalia, Afghanistan, der ehemaligen Sowjetunion und der ehemaligen DDR aus.
Der Schulleiter des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern, Pete Allmann, sagte in seiner Eröffnungsrede: „Als Schule ist es wichtig, Flagge zu zeigen gegen die Lügen der Welt“. Dazu haben die Schüler die unterschiedlichen Schicksale dokumentiert: Die einen konnten mit dem Flugzeug ausreisen, die anderen wurden von Soldaten mit Kugeln gestoppt. Ein Kunstobjekt, das über den Plakaten hängt, zeigt ein dreckiges, löchriges T-Shirt über Stacheldraht. Auf großen Plakaten haben die Schüler ihre Gespräche mit den Geflüchteten aufgeschrieben. Eine der betreuenden Lehrerinnen, Annette Kliewer, betont in ihrer Eröffnungsrede, dass sich die Schüler bei den Interviews in die Situation der Flüchtlinge eingefühlt haben. „Wir wollten uns bewusst aber auch mit der Gegenposition beschäftigen“, so die Lehrerin. Deshalb hätten die Schüler im Dezember 2017 Meinungen auf der Straße zum Thema des Projekts gesammelt. Die Meinungen der Menschen wurden auf sogenannten „Für- und-wider-Plakaten“ gesammelt; dies passte zum Titel des von der Europäischen Union (EU) geförderten Erasmus-Projekts: „Für und Wider die Willkommenskultur. Warum unsere Länder so unterschiedlich mit Flüchtlingen umgehen“. Dabei arbeiten Schüler aus Polen, Litauen, Italien und Deutschland seit 2017 bis kommenden Juni zusammen. Sie treffen sich reihum in jedem der teilnehmenden Länder und führen auch in der Zwischenzeit über die Internetplattform „eTwinning“ der EU gemeinsame Projekte durch.
Die 25 Teilnehmer aus Deutschland sind ebenso wie ihre Lehrer auch zur Eröffnung der Ausstellung in das Bürgerbüro gekommen. Charlotte Wollny aus der Teilnehmergruppe begleitete die Eröffnung musikalisch, ebenso wie der Come-together-Chor aus Einheimischen und Geflüchteten unter der Leitung der Musiklehrer Clemens Schmitt und Peter Kusenbach.
Die Kunstobjekte bestanden zum einen aus „Mental maps“, die die Schüler unter Leitung von Kunstlehrerin Annet Waßmer erstellt hatten, sowie Installationen zum Thema „Was nehmen Menschen mit, wenn sie fliehen müssen“ unter Leitung der Künstlerin Monika Brückner.
Annette Kliewer bedankte sich abschließend noch bei Helga Schreieck vom Haus der Familie, die geholfen hatte, den Kontakt zu den Geflüchteten herzustellen, bei der Roland-Stiftung sowie beim SPD-Büro von Alexander Schweitzer sowie bei „all den Menschen, mit denen wir über ihr Schicksal sprechen durften“.
Zum Schluss der Ausstellungseröffnung sangen alle gemeinsam mit dem Come-together-Chor „We shall overcome“.
Die Ausstellung ist noch bis zum 21. September zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern zu sehen: Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Freitag von 7.30 bis 13 Uhr; der Eintritt ist kostenlos. ps

Autor:

Stefan Endlich aus Wörth am Rhein

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