Die heranrollende Rollstuhlfahrerin

Triumph auf der Burg Trifels

Der Trifels. Die Schatzkammer der Staufer und Salier und im 12. Jahrhundert sogar das Gefängnis von Richard Löwenherz, bis er sich für 23 Tonnen Silber frei kaufte. Er war wohl der bekannteste Besucher der Burg, die im 21. Jahrhundert immerhin jährlich bis zu 100.000 Besucher anlockt. Zu ihnen gesellen sich Stephan Riedl und Irene Alberti - ihres Zeichens Rollstuhlnutzerin -, die sich mit Löwenherzen wider den widrigen Umständen aufmachten, um den Trifels zu erkunden.

Erst führte ihr Weg durch den Wald, dessen lange Wege für Rollstuhlfahrer hin und wieder Widerstand leisteten, die es zu überwinden galt. Es war eine von ihnen selbst gewählte Herausforderung, um möglichst authentisch nachempfinden zu können, wie es damals wohl gewesen sein muss, von Annweiler aus zu Fuß und jetzt auch mit Rollstuhl zur Burg zu gehen/rollen.
Nachdem die steilen Hänge zur Burg bewältigt wurden, erwarteten sie noch einige steinerne Stufen. Es setzte Regen ein, als sie in die Burg gingen, was dem Besuch noch einmal eine besondere Atmosphäre verlieh. In der Festung erwartete sie die Repliken der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches und weitere geschichtliche Fakten. So erfuhren die beiden, dass Richard Löwenherz nicht nur viel Silber zahlen, sondern den Staufern seine Waffenhilfe beim Sizilienfeldzug leisten musste. Da haben Heinrich VI. und Friedrich II. ein glückliches Händchen bewiesen, im Gegensatz zum englischen König Heinrich III., dessen sizilianisches Abenteuer nicht geglückt ist.

Als der Regen kurz nachließ, ergriff Stephan Riedl die Gelegenheit und trug erst Irene Alberti, dann ihren Rollstuhl auf die Spitze des Bergfrieds. Pausen konnten sie in verschiedenen Sälen einlegen, wo genug Sitzmöglichkeiten vorhanden waren. Auf dem Bergfried wurden die beiden mit einem schönen Ausblick auf das umliegende Land insgesamt circa 180 Stufen belohnt.

Eine besondere Herausforderung war der Abstieg vom Bergfried und anschließend über die steilen Hänge nach unten.